Mit 1,6 Promille auf dem Drahtesel

Sommerzeit ist Biergartenzeit und was gibt es erfrischenderes, als während einer Radtour in einem Biergarten einzukehren und ein „kühles Blondes“ zu genießen?! Aber: Ab wie viel Promille im Blut darf man nicht mehr radeln? Wir sprachen mit Polizei-Pressesprecher Marco Ueberbach.

1. Ab wie viel Promille Alkohol im Blut darf man nicht mehr mit dem Fahrrad fahren?
Ganz allgemein lässt sich nach dem Strafgesetzbuch (StGB) festhalten, dass man bestraft wird, wenn man im Straßenverkehr „ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen.“ Im Gegensatz zu den Autofahrern, die bereits ab 0,5 Promille ordnungswidrig handeln, dürfen Fahrradfahrer dem Alkohol zusprechen, bis sie 1,6 Promille erreicht haben. Allerdings begehen sie dann eine Straftat.

2. Warum ist man mit Alkohol im Blut auf dem Rad ein „Unsicherheitsfaktor“ im Straßenverkehr?
Auch mit nur geringen Mengen Alkohol im Blut lassen die Reaktionsfähigkeit, die Sehleistung und andere Körperfunktionen nach. Alkoholisierte haben auf der Straße nichts zu suchen.

3. Welche Konsequenzen drohen, wenn man mit 1,6 Promille auf dem Rad erwischt wird?
Selbst, wenn man mit weniger Promille im Straßenverkehr auf dem Rad auffällig wird - zum Beispiel in Schlangenlinien fährt, beim Halt an der Ampel umkippt oder in einem Unfall verwickelt ist - greift die Polizei ein und der angetrunkene Radler macht sich bereits ab 0,3 Promille wegen Trunkenheit beziehungsweise Gefährdung des Straßenverkehrs strafbar.
Sein Auto-Führerschein ist in Gefahr.
Die 0,3 Promille-Grenze gilt auch für den Autofahrer, wenn er mit Ausfallerscheinungen auffällt.
Liegen die Promille-Werte über 1,6 Promille oder ist der Radfahrer bereits wegen „Alkohol am Lenkrad‘ aufgefallen, können die Folgen neben dem Verlust des Führerscheins auch eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung sein.