Mineralwasser-Test mit erstaunlichem Ergebnis
In Zusammenarbeit mit den Essener Stadtwerken und dem Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung veranstaltete der STADTSPIEGEL ESSEN eine Wasser-Verkostung. Zehn Leser, Handballer des Tusem, Fußballer von RWE testeten „blind“ Marken-Mineralwässer, Luxus-Mineralwässer und Leitungswasser.
„An der Spitze waren die Entscheidungen sehr eng“, erklärt Dr. Uwe Pöhls vom Institut für empirische Sozial-und Kommunikationsforschung. „Die drei am besten bewerteten Wässer unterschieden sich nur um wenige Hundertstelprozentpunkte. Die zweite Stelle hinter dem Komma hat hier entschieden. Was auffiel: Die Lesergruppe bewertete deutlich kritischer als die beiden Sport-Gruppen. Besonders kritisch waren hierbei die Leserinnen. Sie vergaben auch etliche „5-en“ und „6-en“. Nur eine einzige „1“ wurde hier vergeben. Das Leitungswasser konnte bei dieser Gruppe zwar auch überzeugen, aber es reichte hier nur zum 3. Platz.“
Die getesteten Wässer kamen bei den Gruppen der Sportler deutlich besser an. Bei den Handballern war das Leitungswasser zusammen mit dem Gesamt-Testsieger auf dem 1. Platz. Bei den Fußballern lag das „Kranenburger“ immerhin auf dem 2. Platz. Beide Sportgruppen bewerteten das am stärksten mineralhaltige Wasser, den Testsieger Gerolsteiner, deutlich besser als die „Lesergruppe“.
Bei allen drei Gruppen hatte das Luxuswasser keine echte Chance. Die drei teuersten Vertreter landeten auf den letzten drei Plätzen.
Weder die Garantie, 12.000 Jahre altes reines Gletscherwasser zu trinken noch eine aufwändige Goldfilterung konnten die subjektive Geschmacksbewertung erfolgreich bestehen. Auch das norwegische Gletscherwasser, besonders beliebt bei Showstars wie Madonna fand beim Test keine „Gnade“. Etliche Teilnehmer notierten bei der Geruchswahrnehmung hier sogar „muffig“. Lediglich das Luxuswasser von den Fidschi-Inseln konnte mit dem 4. Platz im Test mit den anderen Wässern mithalten.
„Die Luxuswässer wurden wegen ihres speziellen Geschmacks daher auch von über einem Drittel der Tester als „Heilwasser“ eingestuft“, so Uwe Pöhls. „Das Leitungswasser identifizierten nur 4 der 17 Testteilnehmer richtig. 5 Tester stuften das Leitungswasser als „hochwertiges Mineralwasser“ und 4 als „Markenmineralwasser“ ein. Auch die anderen Wässer wurden nur von einer kleinen Minderheit richtig identifiziert. Wie schwierig die Aufgabe für die Wassertester war, zeigt auch, dass sich die Bewertungen der ersten 5 Plätze im Ranking nur um 0,4 Notenpunkte unterschieden.“
DAS ERGEBNIS:
1) Gerolsteiner naturell (0,50 Euro Liter) 2,3
2) Leitungswasser (0,002 Euro / Liter) 2.4
3) Volvic Naturelle (0,80 Euro / Liter) 2,5
4) Fiji Wasser (4 Euro / Liter) 2,7
5) Saskia Naturis (0,13 Euro / Liter) 2,7
6) Voss (7 Euro / Liter) 3
7) Gize (19 Euro / Liter) 3
8) 10thousand BC (15 Euro / Liter) 3,7
Autor:Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr |
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