Patient berichtet zum „Tag der Herzschwäche“ am 12. Juni am Universitätsklinikum Essen
Mehr als nur „der Lack ab“

Eine Herzinsuffizienz machte Andreas Arlt jahrelang zum Dauergast in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen. Dabei war er "nicht immer ein einfacher Patient", wie er zugibt. (v.l.) Dr. med. Simone Mrotzek (Assistenzärztin der Klinik für Kardiologie und Angiologie), Patient Andreas Arlt, Prof. Tienush Rassaf (Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie).
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  • Eine Herzinsuffizienz machte Andreas Arlt jahrelang zum Dauergast in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen. Dabei war er "nicht immer ein einfacher Patient", wie er zugibt. (v.l.) Dr. med. Simone Mrotzek (Assistenzärztin der Klinik für Kardiologie und Angiologie), Patient Andreas Arlt, Prof. Tienush Rassaf (Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie).
  • hochgeladen von Claudia Kornicki

„Es geht doch wieder!“ – Die Freude von Herzpatient Andreas Arlt war riesengroß, als er mit Jetskis über das Meer sausen konnte. Das war nicht immer so: Lange Zeit ging gar nichts mehr - sein Herz machte nicht mehr mit. Jetzt lebt er mit einem Spenderherz. Seine Erfahrungen teilt er als Gastredner beim "Tag der Herzschwäche" am 12. Juni an der Uniklinik Essen.

Die Erkrankung kam schleichend – schon 2013 bemerkte Andreas Arlt erstmals Kurzatmigkeit und Probleme beim Treppensteigen. „Erst dachte ich: Jetzt bist du schon 45 Jahre – der Lack ist einfach ab“, erinnert sich der heute 51-jährige. Die Beschwerden kamen und verschwanden auch wieder, bis irgendwann „gar nichts mehr ging.“ Er ließ sich durchchecken. Viele ärztliche Konsultationen folgten, bis Arlt in die Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen überwiesen wurde. Innerhalb einer Woche bekam er die niederschmetternde Diagnose: „Sie sind ein Kandidat für eine Herztransplantation!“

Ein Schock für den robusten Mann, der bisher keinerlei Vorerkrankungen hatte. Sorgfältig wägte Andreas Arlt die Fakten ab und entschied sich letztendlich, „es durchzuziehen“. Er ließ sich auf die Spenderliste setzen.
Eine medikamentöse Behandlung half nur kurzfristig und 2016 wurde ein Kunstherz nötig. „Diese Systeme unterstützen das Herz, wenn es nicht mehr genug Leistung erbringen kann", berichtet Dr. Simone Mrotzek, Assistenzärztin an der Klinik für Kardiologie und Angiologie, und ergänzt: „Es ist ein ist ähnlich großer Eingriff wie eine Herztransplantation“.

Andreas Arlt erholte sich und kämpfte sich auch mit Kunstherz so weit wie möglich in sein altes Leben zurück. Er reiste um die Welt, fuhr wieder Fahrrad. Immer mit dabei: Ein kleiner Rucksack, den er fortan bei sich tragen musste. Auch wenn es gesundheitlich bergauf ging, machten ihm Wassereinlagerungen und Probleme mit dem Schlauch zu schaffen. „Ohne das Kunstherz hätte ich nicht überlebt“, ist er sich sicher, „aber irgendwann ich wollte mein altes Leben zurück.“

Herzerkrankungen bleiben oft lange unerkannt

Der ersehnte Anruf kam im März 2018 um 12 Uhr nachts: „Sind sie transplantationsfähig?“ Arlt hatte Glück, er war es. Schon am nächsten Morgen lag er auf dem OP-Tisch. Er kam wieder auf die Beine - auch wenn einige Rückschläge und Komplikationen nicht zu vermeiden waren. „Aber ich wurde immer super betreut. Das merkt man immer dann, wenn es mal nicht rund läuft“, lobt Arlt das behandelnde Ärzteteam. Ein kleiner Korrektureingriff steht ihm noch bevor, dann will er endgültig zurück in sein altes Leben und auch beruflich wieder in vollem Umfang mit dabei sein.

Über seine Erlebnisse berichtet er beim „Tag der Herzschwäche“. Er rät zur Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen Körper: „Man kommt nicht sofort auf das Herz, weil es ein schleichender Prozess ist. Im Zweifel sollte man es besser überprüfen lassen.“

"Tag der Herzschwäche"
Kostenlose Informationsveranstaltung - Vorträge, Gespräche, Bestimmung des persönlichen Risikos für Herzerkrankungen
Mittwoch, 12. Juni 2019
15:00 – 18:00 Uhr
Audimax am Universitätsklinikum

Eine Herzinsuffizienz machte Andreas Arlt jahrelang zum Dauergast in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen. Dabei war er "nicht immer ein einfacher Patient", wie er zugibt. (v.l.) Dr. med. Simone Mrotzek (Assistenzärztin der Klinik für Kardiologie und Angiologie), Patient Andreas Arlt, Prof. Tienush Rassaf (Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie).
Im Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum an der Universitätsklinik Essen macht die räumliche Nähe von Kardiologie, Angiologie, Herz-Thoraxchirurgie und Gefäßchirurgie kurze Wege und eine ganzheitliche Versorgung der Patienten möglich.
Autor:

Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck

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