Gute Vorsätze fürs neue Jahr - Immer noch euphorisch?
Kaum wird der Jahreswechsel vollzogen sein, reiben sich die hiesigen Sportstudios die Hände.
Das schlechte Gewissen wegen der Plätzchen, Lebkuchen, Weihnachtsbraten und zuviel Wein schägt zu.
Spätestens zu Silvester wird das Vorhaben manifestiert: Ab nächstem Jahr wird Sport getrieben - und zwar regelmässig, mindestens 3 mal wöchentlich.
Im Freundes- und Bekanntenkreis wird herumgefragt, welches Sportstudio ist für mich geeignet, welches ist in der Nähe, wie teuer ist es etc. Es muss ja passen.
Jedem, der es nicht hören will, wird der neugewonnene Entschluss mitgeteilt: Ab Januar wird der Körper gestählt und nächstes Jahr um diese Zeit, mache ich mir keine Sorgen über mangelnde Fitness und zuviel Hüftgold. Disziplin ist das diesjährige Motto.
Euphorisch gestimmt, werden die modischsten Klamotten gekauft. Neue Schuhe müssen her und schicke Sportkleidung fürs "Workout". Man möchte ja gut ausschauen, wenn auch etwas unsportlich.
Schade ums Geld.
In den ersten Wochen wird jeder Kurs mitgenommen, das Laufband malträtiert und über Muskelkater gestöhnt.
Wir wissen alle wie es endet: Der innere Schweinehund ist im Januar gut genährt und verendet spätestens im April.
Neulich war ich mit ein paar Freundinnen aus, eine von ihnen sagte: "Ich bin seit Juni angemeldet und war erst 3 mal da."
Immerhin bin ich regelmässig im Sommer durch die Wiesen gelaufen.
Erschwerend hinzu kommt die lange Vertragsbindung. Was sind schon 2 Jahre?
Das Geld kann man sich meist sparen.
Ich möchte nicht wissen, wieviele ungekündigte Sportabos es gibt, von denen die Mitglieder nicht einmal etwas ahnen, weil sie den monatlichen Beitrag nicht bemerken. Aber irgendwann könnte man ja wieder hingehen...
Meine Geschäftsidee: Sportstudio eröffnen, auf die Faulheit der Mitglieder hoffen und eine lange Vertragsbindung auskosten.
Autor:Beatrix Gutmann aus Essen-Süd |
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