Friedhöfe bleiben nach Orkan "Ela" geschlossen
Viele Friedhofstore im Essener Süden müssen nach dem Orkan Ela am Pfingstmontag nach wie vor geschlossen bleiben oder wurden in diesen Tagen nach Aufräumarbeiten in Teilbereichen geöffnet. Für die Angehörigen und Trauernden ist die Wartezeit, bis sie Gewissheit darüber haben, wie das Grab ihrer Lieben aussieht, eine große Belastung.
„Der Friedhof in Bredeney an der Westerwaldstraße und der Südwestfriedhof an der Fulerumerstraße wurden durch den Orkan Ela am stärksten betroffen“, erklärt Hans-Joachim Hüser, Abteilungsleiter Friedhof bei Grün & Gruga. „Aus diesem Grund müssen sie nach wie vor komplett geschlossen bleiben. Das Betreten ist zu gefährlich.“
Für viele Angehörige ist es quälend, wenn sie nicht wissen, wie und ob das Grad ihrer Liebsten durch umgestürzte Bäume oder Äste beschädigt wurde.
„Wir haben absolutes Verständnis dafür, dass Angehörige zu den Gräbern ihrer Familienmitglieder möchten, um hier nach dem Rechten zu schauen“, sagt Hans-Joachim Hüser. „Doch leider sind uns die Hände gebunden. Auf dem Südwestfriedhof sind zum Beispiel über 70 Bäume vom Sturm umgeworfen worden. So zirka 100 Bäume müssen noch gefällt werden, weil sie mit ihren Wurzeln nicht mehr fest im Boden verankert sind und umzukippen drohen.
Baumkletterer sind im Einsatz
Wir machen es uns keinesfalls leicht zu entscheiden, welche Friedhöfe nach wie vor geschlossen bleiben müssen. 23 Friedhöfe werden von Grün & Gruga auf Essener Gebiet betreut. An vielen Stellen ist die Arbeit sehr aufwendig, da man mit den 25 bis 30 Meter hohen Hubsteigern nicht alle Gefahrenstellen erreicht. Die Wege sind teilweise sehr eng und wir wollen auf keinen Fall die Gräber beschädigen. In diesen engen Bereichen setzen wir Baumkletterer ein, die die abgebrochenen Äste, die in den Baumkronen hängen, absägen. So konnten wir den Parkfriedhof in Huttrop bereits schon wieder in Teilbereichen öffnen. Ich kann allerdings nur jedem, der die Friedhofsgänge betritt , raten, auf jeden Fall ab und zu einen Blick nach oben in die Baumkronen zu werfen. Entdeckt man dort Äste, an denen verwelkte Blätter hängen, sollte man sich rasch entfernen.“
Beerdigungen finden nach wie vor statt, da Grün & Gruga die Wege zu den Grabstätten gesondert freiräumt.
„Wir erhalten auch sehr viele Anrufe von Angehörigen, die nicht in Essen wohnen und sich bei uns erkundigen, ob der eine oder andere Friedhof geöffnet ist“, erklärt Hans-Joachim Hüser. „Ich denke, dass auch die Friedhöfe, die noch komplett gesperrt sind, in ein bis zwei Wochen ebenfalls in Teilbereichen geöffnet werden können und die Wartezeit für die Trauernden ein Ende hat.“
Rede und Antwort stehen die Mitarbeiter der Abteilung Friedhof bei Grün & Gruga unter Tel. 88 67 601.
Autor:Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.