Frankenstraßen-Einzelhändler klagen: "Unsere Existenz steht auf dem Spiel"

Nicht nur zu Rush-Hour-Zeiten staut sich der Verkehr auf der Frankenstraße.
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  • hochgeladen von Dirk Bütefür

„Die momentane Baustellensituation im oberen Bereich der Frankenstraße ist für uns mehr als unbefriedigend“, erklärt Ralph Steiner, Vorsitzender der WerbeInitiative Rellinghausen (W.I.R.). Ist nun tatsächlich ein Ende in Sicht?

„Wir würden uns wünschen, dass die Bauarbeiten etwas zügiger verlaufen würden. Schließlich ist es die größte und in Sachen Abwasser wichtigste Baustelle in Essen - da wäre ein schnelleres Vorankommen angesagt. Hier wird eine Geschäftsstraße blockiert, deren anliegende Läden aufgrund der Behinderungen durch die Bauarbeiten mittlerweile um ihre Existenz kämpfen“, betont Steiner.
„Seit 36 Jahren gibt es nun schon die ,Mode Truhe‘ in Rellinghausen, aber eine derartige Baustellensituation haben wir noch nicht erlebt“, erklären auch Maria und Bärbel Küper, Inhaberinnen der Mode Truhe an der Frankenstraße 133. „Im Dezember 2013 sollten die Bauarbeiten auf der Frankenstraße beendet sein und bis heute wird gebuddelt und gebuddelt. Wir sind mehr als wütend. Die Umsatzeinbußen sind sehr hoch. Da sich die Bauarbeiten direkt vor der Eingangstür unseres Geschäftes abspielen, haben wir keine Laufkundschaft mehr. Im Gegenteil - die potenziellen Kunden meiden diesen Bereich, um nicht eine Ewigkeit im Stau zu stehen. Ohne unsere treuen Stammkunden hätten wir die Mode Truhe schon lange dicht machen können. Unsere Existenz steht auf dem Spiel.“

Hauptschlagader von Essen

Dirk Pomplun, Pressesprecher der Stadtwerke Essen, versucht eine Erklärung der Baumaßnahme: „An der Frankenstraße auf Höhe des Stiftshauses arbeiten wir an der Hauptschlagader von Essen.“ So nennt man in Fachkreisen die 1000er Wasserleitung, die als Ring durch die gesamte Stadt verläuft und einen Durchmesser von einem Meter aufweist. „Dieser 1000er Ring muss saniert werden und das ist sehr aufwändig. Die Baumaßnahme läuft bereits seit mehreren Jahren, soll aber nun im Frühjahr fertig sein, sofern nicht noch ein plötzlicher Wintereinbruch kommt.“ Ein felsiger Boden erschwere die Arbeiten zudem, erklärt Pomplun.
Auch Pfarrer Olaf Deppe, der in seinem Pfarrhaus an der Frankenstraße ein direkter Anwohner der Baumaßnahme ist, kann ein Lied von den Beeinträchtigungen singen:
„Da wird freitags ein Straßenteilstück von Bauarbeitern mit einer Teerdecke versehen, die dann bereits montags wieder von anderen Arbeitern herausgenommen wird. Tiefergelegte Gullideckel und eine Fahrbahn, die einer Buckelpiste gleicht, bescheren uns vor allem bei vorbeifahrenden LKW ein unüberhörbares Krachen der Ladung. Die schräge Lage unseres Pfarrhauses zur Straße entspricht zwar nicht dem Ideal der Blockrandbebauung, spiegelt aber das Verhältnis wieder, das wir Anwohner mittlerweile zu der Baumaßnahme haben.“
Die Aufbringung einer neuen Feindecke auf die Fahrbahn erfolge erst ganz zum Schluss, fügt Dirk Pomplun von den Stadtwerken abschließend hinzu. Dann sollen auch die letzten Un­ebenheiten dieses Teilstücks ausgeglichen werden.
(Bütefür/de Lanck)

Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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