Essen: Positive Bilanz trotz mehr Unfällen
Die Unfallstatistik 2017 zeigt für Essen nur einen Anstieg an leichten Unfällen. Vor allem Drogeneinwirkungen und Telefonie am Steuer bereiten der Polizei Sorgen. Hilfsangebote für Senioren sollen Verkehrsteilnahme sicherer gestalten.
In 2017 gab es in Essen mehr Unfälle als im Jahr zuvor. Die Anzahl der Unfälle ist um 1.342 auf insgesamt 24.107 gestiegen. Dennoch kann die Unfallstatistik der Polizei positiv aufgefasst werden. Diese Zunahme ist vor allem bei den leichten Verkehrsunfällen zu verbuchen. Unfälle mit Verletzungen als Folge haben dagegen abgenommen. Zusätzlich ist die Menge der zugelassenen Fahrzeuge ebenfalls um 3.252 auf 343.963 angewachsen. Insgesamt blieb das Unfallniveau damit auf einem ähnlichen Stand. Allerdings sind tragischerweise vier Personen in Verkehrsunfällen getötet worden.
Handy und Drogen, aber keine Raser
Die meisten Unfälle passieren in Situationen, in denen Fahrzeuge abbiegen oder wenden. Doch die Verminderung von einigen Faktoren, die das Gefahrenpotenzial zusätzlich erhöhen, liegen der Polizei besonders am Herzen. Viele Personen telefonieren während der Fahrt. „Das Benutzen des Handys am Steuer ist ein gefährlicher Volkssport geworden“, meint Frank Richter, Polizeipräsident Essen.
Auffällig ist zudem der hohe Zuwachs von Verkehrsunfällen unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung. Insgesamt ist die Unfallzahl hier im Vergleich zum Vorjahr um 22,8 Prozent auf 253 Fälle gestiegen. Dies liegt nach Meinung der Polizei nicht nur an einem höheren oder unbedachteren Konsum. Viel mehr sind die Möglichkeiten und Maßnahmen der Erkennung und Feststellung verbessert worden. Intensiver geschulte Polizeibeamte und Erkennungsmaßnahmen wie Speicheltests vor Ort erhöhen die Erkennungsrate. Trotzdem sieht die Polizei die Notwendigkeit diesem Trend präventiv entgegenzuwirken.Im Kontext von Verkehrsunfällen durch Geschwindigkeitsübertretungen betont Günter Sünder, Vice-Chef der polizeilichen Verkehrsdirektion: „Wir haben in Essen keine Raser-Szene.“
Ein Lob an die Kinder
Auch ein falsches Verhalten von Fußgängern und Radfahrern ist weiterhin ausschlaggebend für Unfälle. In 108 von 417 Fällen war ein Fußgänger verantwortlich für die Unfallursache. Beim Verhalten von Kinder und Jugendlichen zeigt sich hier eine positive Entwicklung. In der Jugend ist durch Präventionsarbeit die Akzeptanz für Straßenverkehrsregeln wie das Beachten von Lichtsignalen höher. In diesem Sinne gibt Frank Richter „ein dickes Lob für die Kinder“.
Allerdings bereitet das Verkehrsverhalten von Senioren der Polizei Sorgen. Die Zahl verunglückter Senioren ist gestiegen. Ein Grund hierfür ist die durch neue und verbesserte Mobilität gestiegene Teilnahme von Senioren am Straßenverkehr. Leider fehlt häufig das Gespür für den richtigen Umgang mit genutzten E-Bikes und Pedelecs. Aus diesem Grund verweist die Polizei auf Hilfsangebote, die Senioren Möglichkeiten bieten den Umgang zu erlernen und sicherer am Straßenverkehr teilzunehmen.
Autor:Nils Krüger aus Essen-Süd |
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