Bischof Overbeck würdigt Arbeit der Schwangeren-Beratung

Die Bedeutung der vor 40 Jahren im Bistum Essen gegründeten Schwangeren-Beratungsstellen hat Bischof Franz-Josef Overbeck bei einem Gottesdienst im Essener Dom hervorgehoben.

Das Eintreten für das Lebensrecht des ungeborenen Lebens sei ein originär christlicher wie humaner Auftrag, hob Overbeck in seiner Predigt hervor und erinnerte daran, dass die Christen in den vergangenen 40 Jahren „durchaus auch konfliktär über die Möglichkeiten dieses Auftrags unter unseren realen Bedingungen in der Gesellschaft, in der wir leben“, gerungen hätten. „Wo, wie bei unseren Schwangerschaftsberatungsstellen, andere für Frauen in Not da sind, ihnen die Sicherheit geben, nicht verlassen zu sein, sondern sich auf sie verlassen zu können, wird die Erfahrung möglich, dass um der Zukunft willen Lebensrettendes und Lebensentscheidendes geschieht.“

Overbeck forderte, „immer wieder neu zu einer Form der Solidarität mit Frauen in Konfliktlagen zu finden, die nicht überall und sofort die Grenzen der Zumutbarkeit wittern will, sondern bereit ist, immer wieder über die eigenen Horizonte und Interessen hinaus zu wachsen“.

Immer mehr Flüchtlinge und Anfragen übers Internet

Nach vier Jahrzehnten gebe es für die Schwangerenberatung zudem immer neue Herausforderungen, sagte der Bischof. Zunehmend hätten es die Beraterinnen mit Schwangeren zu tun, die als Flüchtlinge ins Ruhrbistum gekommen sind. Hier würden die Beratungsstellen mit neuen Aspekten von Lebenskultur, vom Selbstverständnis von Frauen und Männern, von der Reflektion auf Geschlechterverhältnisse, von Formen von körperlicher Gewalt, Ausgrenzung, Not und sprachlichen Barrieren konfrontiert. Zudem kämen zunehmen Anfragen via Internet und soziale Medien auf die Beratungsstellen zu. „Auch hier gilt es, sich als eine gute Zuhörerin, als einfühlende Gesprächspartnerin, Begleiterin bei Entscheidungen und als Partnerin in Not zu bewähren“, beschrieb der Bischof.

Bistumsweit gibt es 13 Beratungsstellen, die von zehn verschiedenen katholischen Organisationen getragen werden. Auf insgesamt 18 Vollzeitstellen verteilt, stehen 31 Beraterinnen Rat suchenden Frauen und Paaren zur Seite. Jährlich zählen die Beratungsstellen im Bistum Essen rund 8000 Beratungen. Ein Viertel der Kosten dieser Arbeit wird durch Kirchensteuer-Mittel finanziert, der Rest kommt aus Landes- und Eigenmitteln der Träger.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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