15 Zufahrten zum Internationalen Weihnachtsmarkt in Essen gesperrt
Auch in Essen hat die Nachricht viele Menschen geschockt: Wie aus dem Nichts tauchte auf einem der Berliner Weihnachtsmärkte unmittelbar an der Gedächtniskirche ein Sattelschlepper auf und fuhr mitten durch die Menschenmenge. Zwölf Tote und rund 50 Verletzte waren die schreckliche Bilanz. Noch werden Schwerverletzte in der Berliner Charité behandelt. Die Polizeipräsenz erhöhen, das Sicherheitskonzept überarbeiten - all das ist aktuell im Gespräch. Die Frage ist, inwieweit kann man sich vor Terror schützen?
Die Vorfälle in Berlin führen bei der Polizei Essen zu einer erneuten Bewertung der Sicherheitslage. Obwohl es keine Hinweise auf Anschläge in Essen oder Mülheim an der Ruhr gibt, werden von den Beamten Schutzwesten getragen und Maschinenpistolen mitgeführt. Oberbürgermeister Thomas Kufen hat in Absprache mit dem Polizeipräsidenten für Mülheim und Essen, Frank Richter, weitere Sicherheitsdetails abgestimmt. Grundsätzlich bezieht die Polizei Essen bei allen Großveranstaltungen, zum Beispiel den Weihnachtsmärkten, eine mögliche terroristische Bedrohung in die Bewertung ein.
Andacht in der City
In Absprache der Verantwortlichen von Essen Marketing GmbH (EMG) und Polizei hat man sich gestern darauf geeinigt, sowohl in der City wie in Steele Zugangspunkte durch Fahrzeuge zuzustellen. Allein in der City sind es 15, wie eine EMG-Sprecherin erläutert. Teilweise handelt es sich um bemannte Fahrzeuge, damit diese gegebenenfalls rasch beiseite gefahren werden können. Die Zufahrtswege der Feuerwehr bleiben natürlich frei.
Essens Superintendentin Marion Greve hat sich entsetzt über den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt geäußert: „Auf Weihnachten zugehen heißt in diesem Jahr: Mich nicht gewöhnen an das, was ist. Meine Stimme erheben für den Frieden, gegen alle, die unbeirrt auf Terror und Gewalt versessen sind. Wir dürfen uns auf keinen Fall vom Hass überwältigen lassen, denn sonst haben die Terroristen gewonnen", so die leitende Theologin des Kirchenkreises Essen.
Gedenken an die Opfer
In Gedenken an die Opfer des mutmaßlichen Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt halten Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam mit der Superintendentin des Kirchenkreises Essen Marion Greve und dem Stadtdechanten Dr. Jürgen Cleve am Dienstagabend um 18 Uhr eine öffentliche Andacht auf dem Kardinal-Hengsbach-Platz ab. Der Internationale Weihnachtsmarkt Essen wurde regulär um 11 Uhr geöffnet. In besonderen Aushängen wurde der Opfer von Berlin gedacht.
"Nicht in Schockstarre verfallen"
„Die Essener Schausteller und Markt-Kaufleute sind schwer erschüttert im Hinblick auf diesen Terroranschlag“, erklärt Oliver Müller, Präsident der Schausteller und Marktleute Nordrhein. „Wir trauen mit den Angehörigen um die Opfer. Allerdings verfallen wir nicht in Schockstarre, sondern blicken in die Zukunft und machen das, was wir schon immer machen - nämlich den Leuten Freude bringen. Auch die letzten Tage des Essener Weihnachtsmarktes sind wir mit unserem kunterbunten Angebot in der Innenstadt und wollen, dass die Besucher ihren Spaß haben. Man sollte sich auch angesichts dieser Gewalttaten nicht unterkriegen lassen, das Leben so leben, wie man es für richtig hält.“
Autor:Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd |
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