Erst informieren, dann wählen
Was wollen die Parteien? Spitzenkandidaten antworten!
Wen und vor allem was wählt man eigentlich, wenn man bei der Landtagswahl am 15. Mai seine beiden Kreuze auf den Stimmzettel setzt? Wir haben bei den Spitzenkandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP nachgefragt.
Die nordrhein-westfälischen Spitzenkandidaten sind im Vergleich zu anderen Bundesländern eher weniger prominent. Laut einer Umfrage des ZDF-Politikbarometers waren zum Beispiel Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und sein Herausforderer Thomas Kutschaty (SPD) eine Woche vor der Wahl 22 Prozent der Befragten unbekannt. Und was sagen uns Wahlplakate? Die tragen durch die Bank wenig zur politischen Aufklärung bei.
Worauf kommt es an? Was gewinnen?
Mit "Machen, worauf es ankommt", wirbt die CDU um die Wählergunst. Null Inhalt, stattdessen stellen sich Fragen: Ja, was denn sonst? Und worauf kommt es an? Die SPD bleibt ähnlich wolkig: "Für euch gewinnen wir das Morgen", heißt es auf den Werbepostern der Sozialdemokraten. Was gibt es denn zu gewinnen? Wie sieht dieses Morgen konkret aus?
Bäume und nach vorne
Das verraten auch die Grünen nicht. "Reden ist Silber, handeln ist Grün", häufig plakatiert, könnte auch auf dem Zettel eines chinesischen Neujahrskekses stehen. "Mit uns werden Bäume wahr" zahlt immerhin auf urgrüne Themenkompetenz ein. Und die FDP? Setzt, ebenfalls wenig überraschend, auf eines ihrer Kernthemen: "Freiheit bleibt systemrelevant." Aber wer wollte unsere Freiheit denn eingrenzen? Und was genau soll dem Wahlvolk die freiheitliche Alternative "Wählen Sie NRW nach vorne, nicht zurück" sagen?
Wohnen, Schule, Klima, Gesundheit...
Tatsächlich gibt es reichlich relevante Themen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Was ist zum Beispiel mit dem Thema Wohnen? Bauland wird immer teurer, immer mehr Menschen können die Mieten nicht bezahlen. Oder mit dem Thema Gesundheit: Immer mehr Krankenhäuser werden privatisiert, weitere schließen, das Personal ist knapp und überlastet. Stichwort Lehrermangel: Schon heute fehlen 10.000 Lehrkräfte, in den nächsten Jahren kommen aber 320.000 Schüler dazu. Was ist mit dem Kohleausstieg? Bleibt es bei 2030? Wie sieht es angesichts von Klima- und Energiekrise mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie aus? Was muss im ÖPNV, Bahnstrecken- und Radwegenetz passieren, damit die Klimaziele nicht gefährdet werden? Und wie stellt man sich im bundesdeutschen Stauland Nummer eins die Verkehrswende vor?
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es in den Interviews, die über untenstehende Links aufgerufen werden können.
Die Positionen der Spitzenkandidaten
Hendrik Wüst: "Der Trend stimmt"
Thomas Kutschaty: "In der Ampel lässt sich Verantwortung übernehmen"
Mona Neubaur: "Bei den anderen ist nur die Rhetorik grün"
Joachim Stamp; "Dreierbündnis ist denkbar"
Autor:Martin Dubois aus Essen-Süd |
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