SPD Holsterhausen sorgt sich um Bolzplatz
Unerlaubtes Bolzen und Ruhestörungen gefährden den Bolzplatz Cranachstraße
Der Bolzplatz an der Cranachstraße wurde in den letzten Monaten häufiger von Fußballern heim gesucht, denen es vom Alter her eigentlich untersagt ist, auf Bolzplätzen zu kicken. Das Problem ist in Essen schon seit Jahren bekannt und es kommt immer wieder zu grenzwertigen Vorfällen, die regelmäßig für Ärger bei den Anwohnern sorgen. Ein Anwohner, der seinen Namen nicht öffentlich machen möchte, schüttelt über die Ereignisse der letzten Monate nur noch den Kopf: „Es sind in erster Linie ältere Jugendliche und erwachsene Männer, die mit vollem Körpereinsatz bolzen. Das macht einen Höllenkrach, wenn die Bälle gegen den Zaun knallen. Rumgeschrien wird auch. Und wir reden hier über eine Zeit nach 22 Uhr oder an gesetzlichen Feiertagen.“
Die SPD-Bezirksvertreterin Karin Sidiropoulos muss sich mit diesem Thema seit Jahren immer wieder auseinander setzen. „Es ist wirklich traurig, was diese jungen Männer auf den Bolzplätzen veranstalten. Am Beispiel des Bolzplatzes in der Planckstraße zeigt sich, wohin solche Missachtung von Regeln führen kann. Der Kunstrasenplatz ist durch die wilde Bolzerei zerstört und seit Jahren geschlossen. Damit haben viele Kinder, die darauf spielen möchten, einen ehemals guten Bolzplatz weniger. Wie wir damals heraus gefunden haben, gab es organisierte Turniere mit Mannschaften aus dem ganzen Ruhrgebiet, die oft für Ruhestörungen und Polizeieinsätze sorgten. Das Ergebnis von alledem ist die Schließung des Platzes“, hat Karin Sidiropoulos kein Verständnis für dieses verantwortungslose Verhalten der bolzenden Radaubrüder.
Ein paar Anwohner haben exemplarisch mal für die Pfingstwoche die Störungen in der Cranachstraße aufgeschrieben: 25.5.2020 Montag, Betrieb bis 22.15 / Polizei gerufen; 26.5.2020 Dienstag, Betrieb bis 22.30, 27.5.2020 Mittwoch, Betrieb bis 20.30, 28.5.2020 Donnerstag, Betrieb bis 21.2020, 29.5.2020 Freitag, Ruhe, 30.5.2020 Samstag, Betrieb bis 22.15, 31.5.2020 Sonntag, Betrieb bis 21.15, 1.6.2020 Feiertag, Betrieb bis 21.30.
In Gesprächen mit Anwohnern hat der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Benno Justfelder, selbst begeisterter Fußballer, noch einige weitere schlimme Einzelheiten erfahren: „Wie kann man sich mit einer Shisha-Pfeife rauchend auf dem Platz aufhalten? Warum wird der Müll auf dem Platz liegen gelassen? Warum werden Anwohner, die sich über den Lärm beschweren, angepöbelt? Kaum war die Polizei nach den ausgesprochenen Platzverweisen weg, betraten dieselben Spieler wieder den Platz und kickten unerschrocken weiter.“ Zwar ist die Problematik schon lange Zeit bekannt, aber an der Cranachstraße ist die Situation eine besondere, weil der Bolzplatz eine zentrale Rolle im Offenen Ganztag der Grundschule spielt. Fällt er wegen zu großer Schäden auf dem Platz weg, fällt ein wichtiger Baustein der pädagogischen Arbeit aus.
Auch Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD) ist besorgt über die Situation an der Cranachstraße. „Ein Allheilmittel gibt es nicht. Mehr Polizeistreifen oder mehr Präsenz des Ordnungsamts werden das Problem auch nicht lösen. Ein abschließbares Tor ist auch denkbar, wenn sich jemand für das Auf- und Abschließen verantwortlich zeigt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, wenn man Einsicht von diesen jungen Männern erwarten möchte. Wir führen Gespräche, um eine Lösung herbei zu führen,“ Bezirksbürgermeister Klaus Persch lässt nichts unversucht, um die Situation rund um den Bolzplatz zu entschärfen.
Die Regelung für die Nutzung der Bolzplätze stehen auf einem gut sichtbaren Schild am Eingang eines jeden Platzes. Die Öffnungszeit ist von 8 bis 19 Uhr für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren. Bei Verstößen droht eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. So weit die juristische Lage. Das reicht allein aber nicht, um die Situation zu entschärfen. „Nachhaltig kann man das Problem nur lösen, wenn man diesen heranwachsenden Fußballern Spielmöglichkeiten an anderen Orten eröffnet, die nicht in der Nähe von Wohnhäusern liegen. Das sollte auch mit Verantwortlichen aus anderen Städten diskutiert werden. Trotzdem darf die Kontrolle der Bolzplätze nicht verringert werden. Es kommt auch auf Konsequenz an.“ Benno Justfelder hofft auf eine Lösung im Sinne der Anwohner und der Cranachschule sowie insbesondere für die Kinder der Umgebung und der Schule.
Autor:Benno Justfelder aus Essen-Süd |
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