Umfrage: Essen als Modellstadt für kostenlosen Nahverkehr?
Um die Luftqualität in den Großstädten zu verbessern, will die Bundesregierung mit dem "Sofortprogramm saubere Luft" vor allem die Abgase durch den Autoverkehr minimieren. Das soll durch die kostenlose Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) funktionieren. Essen wurde hier als "Lead-City" ausgewählt.
Soweit, so gut. Doch bringt das auch wirklich was? Und wer soll das bezahlen? Ist das als "Sofortprogramm" überhaupt möglich so schnell umzusetzen?
Schon jetzt sind Busse und Bahnen häufig überfüllt oder kommen auf manchen Strecken nur zweimal in der Stunde. Müsste man da nicht massiv in Personal und Infrastruktur investieren?
Sagen Sie uns die Meinung!
Machen Sie mit und sagen Sie uns, was Sie von diesem Konzept halten! Würden Sie den Wagen mal oder gar öfter stehen lassen und mit Bus und Bahn fahren, wenn es umsonst wäre? Oder doch eher nur dann, wenn die "Öffis" auch öfter fahren? Geben Sie dem Programm überhaupt eine Chance, oder halten Sie es eher für viel heiße Luft?
Nutzen Sie die Kommentarfunktion oder schicken Sie uns eine E-Mail an redaktion@stadtspiegel-essen.de
Essen ist als Grüne Hauptstadt Europas 2017 aufgrund seiner bisherigen Erfolge in der Feinstaubreduzierung von der Bundesregierung als eine von fünf "Lead-Cities" ausgewählt worden, um gemeinsam mit dem Bund und den Ländern ein "Sofortprogramm saubere Luft" kurzfristig zu erarbeiten und modellhaft umzusetzen. Im nächsten Schritt muss es darum gehen, die Luftbelastung durch Stickoxide weiter zu reduzieren.
Kufen: Kommunen werden nicht alleine gelassen
"Ich freue mich über die Initiative der Bundesregierung und die zugesagte Unterstützung. Diese zeigt, dass die Kommunen vor dem Hintergrund drohender Dieselfahrverbote nicht alleine gelassen werden", sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen. Erste Vorschläge, wie der Ausbau von Car-Sharing-Modellen, kostenlose ÖPNV-Leistungen oder Umstellung von Fuhrparks müssen nun konkretisiert werden.
"Welche neuen Maßnahmen erfolgreich und nachhaltig zu einer weiteren NOX-Reduzierung beitragen können, kann nur im engen Schulterschluss mit den Beteiligten auf regionaler, Landes- und Bundesebene erarbeitet werden. Insbesondere werden wir uns sehr genau mit der Stadt Bonn abstimmen, die als weitere NRW-Großstadt ebenfalls von der Bundesregierung ausgewählt wurde", erläutert Kufen.
Gründlich auf Finanzierbarkeit und Machbarkeit überprüpfen
Oberbürgermeister Thomas Kufen weiter: "Die Idee des kostenlosen ÖPNV ist sehr verlockend, muss aber gründlich auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit überprüft und mit den Nachbarstädten abgestimmt werden. Es muss darum gehen, Anreize zu schaffen, den ÖPNV mehr zu nutzen, aber andererseits auch nachhaltig in eine verbesserte Infrastruktur im Bereich des ÖPNV zu investieren."
Lesen Sie dazu auch den Beitrag aus Mülheim
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
17 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.