SPD Holsterhausen: Leerstand vermeiden - nicht um jeden Preis

Zum Glück wurde durch den Vermieter ein langer Leerstand vermieden, indem er zwei Tagesmüttern sein Ladenlokal für eine Tagesbetreuung von Kindern vermietet.
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  • Zum Glück wurde durch den Vermieter ein langer Leerstand vermieden, indem er zwei Tagesmüttern sein Ladenlokal für eine Tagesbetreuung von Kindern vermietet.
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Der massive Strukturwandel im Einzelhandel schlägt durch auf die Geschäftsstraßen in den Stadtteilen. Auch in der Gastronomie gibt es deutliche Anzeichen für einen durchgreifenden Wandel durch die geänderten Konsumverhalten vieler Menschen. In Holsterhausen lassen sich diese Veränderungen deutlich ablesen an einem sichtbaren Leerstand von Geschäften, an der Ansiedlung von vielen Friseurläden, von Spielhallen und Wettbüros. Eine Schlüsselfunktion dazu haben die Hausbesitzer selbst, wem sie die Räume überlassen. Aber auch die Stadt kann ein wenig steuern durch z.B. die neue Spielstättenverordnung.

Ein kleines aber sehr gutes Mosaiksteinchen im Kampf gegen den Leerstand ist eine auch in Holsterhausen wahrzunehmende Entwicklung durch die Vermietung von ehemaligen Geschäftsräaumen an Tagesmütter. Sie brauchen großzügige, kindgerechte Räumlichkeiten mit einer draußen liegenden Spielmöglichkeit. Sicherlich müssen hohe Auflagen erfüllt werden wie z.B. der Brandschutz. Aber diese Auflagen dienen dem Wohl der Kinder und vermeidet so einen Wildwuchs im Bereich der Kindergruppen mit Tagesmüttern. In Holsterhausen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von solchen Einrichtungen, die z.T. auch von den Wohnungsunternehmen unterstützt werden. Dennoch reicht die Anzahl dieser Initiativen nicht aus, den akuten Mangel an Kitaplätzen aufzufangen. Die SPD Holsterhausen wünscht allen Initiativen in Holsterhausen eine lange Zeit.

Ehemalige Geschäfte oder Gastronomiebetriebe werden auch andersweitg neu genutzt. So werden z.B. neue, z.T. große Wohnungen geschaffen, die in Holsterhausen sehr rar gesät sind. Dieser mangel an großräumigen, familiengerechten Wohnungen stellen oft einen Grund dar, nicht nach Holsterhausen zu ziehen, obwohl der Stadtteil an Ansehen in den letzten Jahren gewonnen hat. Auch für die Umwandlung von gewerblichen Räumen in Wohnungen gibt es in Holsterhausen mittlerweile einige Beispiele.

Die TVG Holsterhausen nutzt schon seit langem ehemalige gewerbliche Räume, um in Holsterhausen ihr vielfältiges Gesundheitsprogramm anbieten zu können. So halten sich viele Menschen unterschiedlichen Alters im Gesundheitszentrum an der Keplerstraße fit. Das Haus stellt eine Innovation in Holsterhausen dar, es ist ein Passiv-Standardhaus, dass ohne koventionelle Heizungen auskommt. Der Anspruch der TVG Holsterhausen ist "Sport für Alle". "Um den Interessen, Bedürfnissen und individuellen Möglichkeiten der Menschen in unserem Stadtteil gerecht zu werden, bieten wir Breiten-, Fitness- und Gesundheitssport, sowie Wettkampf- und Leistungssport. Dabei richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf alle Altersgruppen und auf ihre sozialen- und geschlechtsspezifischen Bedürfnisse", so steht es im Leitbild des Holsterhauser Vereins. Die TVG Holsterhausen setzt ihr Leitbild an verschiedenen Orten in Holsterhausen um.

Zu den neuen Nutzern der frei gewordenen gewerblichen Räumen zählen auch Arztpraxen, Praxen von Physiotherapeuten, Kanzleien von Rechtsanwälten und Steuerberatern, Praxen von Psychotherapeuten und anderen Freiberuflern. Der gesamte Stadtteil Holsterhausen unterliegt einem Strukturwandel weg von der ehemaligen Einkaufsmeile hin zu Dienstleistern und gastronomischen Betrieben unterschiedlichster Art. Besonders sticht dabei die Verlagerung des Eiscafés von der kalten Seite an der Ladenspelderstraße hin zur Sonnenseite an der Carmerstraße dank des weitsichtigen Hauseigentümers. Das ist die positive Seite des Strukturwandels. Aber es gibt auch die negative Seite, die sich in der gestiegenen Anzahl von Friseursalons sowie Spielhallen und Wettbüros darstellt. Besonders im Kreuzungsbereich der Gemarken- und Rubensstraße haben sich neue Betriebe angesiedelt. Die SPD Holsterhausen hat diesbezüglich eine Anfrage in der Bezirksvertretung an die Stadtverwaltung gestellt, ob die neuen Betriebe sich dort laut Gesetz ansiedeln durften. In der Nähe sind die Cranachschule und die Gesamtschule. Auf die Antwort sind die Funktionäre und Mandatsträger der SPD Holsterhausen gespannt. Ungeachtet dessen muss an die Hausbesitzer appelliert werden, dass kurzfristige Gewinne sich langfristig durch künftige Einbußen wegen der sich verschlechternden Gesamtsituation erkauft wird.

Autor:

Benno Justfelder aus Essen-Süd

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