SPD-Holsterhausen: Fahrradstraße ist Fakt - Nachbesserungen sind notwendig
![Die symbolische Vorab-Eröffnung der Fahrradstraße auf der Gemarkenstraße durch Vertreter*innen der SPD: v.l.: BV-Frakrionsvorsitzender Günther Schröder, Bezirksbürgermeister Klaus Persch, SPD-Ratskandidat Alexander Nolte, Ratskandidatin Julia Jankovoc, SPD-Ratskandidat für die Margarethenhöhe Michael Manderscheid, Vorsitzender der SPD Holsterhausen Benno Justfelder.](https://media04.lokalkompass.de/article/2020/08/24/7/11365977_L.jpg?1598287312)
- Die symbolische Vorab-Eröffnung der Fahrradstraße auf der Gemarkenstraße durch Vertreter*innen der SPD: v.l.: BV-Frakrionsvorsitzender Günther Schröder, Bezirksbürgermeister Klaus Persch, SPD-Ratskandidat Alexander Nolte, Ratskandidatin Julia Jankovoc, SPD-Ratskandidat für die Margarethenhöhe Michael Manderscheid, Vorsitzender der SPD Holsterhausen Benno Justfelder.
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Es ist knapp zwei Wochen her, dass die Fahrradstraße in Holsterhausen von der Kahr- über die Gemarken- bis zur Keplerstraße mit großem Brimborium eröffnet wurde. Viele Holsterhauser*innen hatten zunächst eine gewisse Skepsis gegenüber der Fahrradstraße, aber nach relativ kurzer Zeit ist diese Zurückhaltung einer breiten Zustimmung gewichen. Die positiven Aspekte der Installation der Fahrradstraße vorweg: Auf der Kahrstraße hat sich der Umbau der Straße und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h beruhigend auf den Verkehr ausgewirkt. Bei dem Sommerwetter der letzten Wochen hat sich die Anzahl der Radfahrer*innen spürbar erhöht, dadurch hat sich der Verkehr auf der Gemarkenstraße spürbar verlangsamt. Das Ziel dieser tief greifenden Maßnahme ist auch, alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Konzentration und Kommunikation im Straßenverkehr anzuregen. Man hat sich seinerzeit darauf geeinigt, dass nach einem Jahr die Maßnahme Fahrradstraße überprüft werden soll, wo es noch Dinge zu verbessern gilt.
Trotz aller Euphorie über die Fahrradstraße müssen ein paar Punkte konstruktiv kritisch angemerkt werden. Die SPD Holsterhausen hat schon im Dezember 2018 auf die Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Kahr-, Gemarken- und Keplerstraße mit einem gut besuchten Bürgerspaziergang aufmerksam gemacht und die veränderten Regeln per Flugblatt erklärt. Der scheidende SPD-Ratsherr Hans Aring monierte letztes Jahr im Rat die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt: "Es reicht nicht aus, mit zwei ausgesuchten Radfahrergruppen die Strecke abzufahren. Die betroffenen Anwohner*innen wurden nicht informiert. Das war nicht in Ordnung." Hans Aring betont auch noch einmal, dass "die Fahrradstraße Teil des gerichtlichen Vergleichs mit der Umweltinitiative Verwaltungsgericht Gelsenkirchen zur Verhinderung von Diesel-Fahrverboten im Umkreis von ca. 5 km um die City herum ist, d.h. auch in unserem kompletten Stadtteil. Das wird aktuell von Kritikern auch an unserem Infostand gern vergessen."
Der SPD-Vorsitzende Benno Justfelder hat schon eine ganze Reihe Rückmeldungen von Bürger*innen über überflüssige und ärgerliche Zwischenfälle erhalten: "An den Zebrastreifen kommt es häufig zu ärgerlichen Situationen. Genau dort haben Fußgänger absoluten Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern. Laut den Regeln an beschilderten Fußgängerüberwegen müssen Autofahrer*innen, Radfahrer*innen und Elektrorollerfahrer*innen bremsen, wenn ein Fußgänger sich in Richtung der Zebrastreifen bewegt. Zur Sicherheit des Fußgängers müssen auch Radfahrer*innen und Rollerfahrer*innen bremsen und absteigen, wenn die Situation es erfordert. Mein Rat: Gegenseitige Rücksichtnahme verhindert Unfälle und Konflikte!"
Vielen Anwohner*innen hat die Umstellung der Gemarkenstraße auf eine Vorfahrtstraße überrascht. Hier ist es häufiger zu brenzligen Situationen gekommen. SPD-Ratskandidat Alexander Nolte hatte auf die Beibehaltung der Rechts vor Links Regelung gehofft: "Eine Vorfahrtstraße auf der Gemarkenstraße verführt zum Rasen. Wir begleiten das nächste Jahr kritisch und hoffen, dass es keine Unfälle gibt. Unsere Forderung bleibt, dass Rechts vor Links beizubehalten." Der SPD-Kandidat für die Bezirksvertretung, Oliver Kann, verweist darauf, dass der Zwang zur Vorfahrtstraßenregelung in Niedersachsen aber nicht in NRW gilt.
Iris Dziura, SPD-Kandidatin für die Bezirksvertretung, findet das Verhalten mancher Radfahrer*innen auf dem Wochenmarkt mehr als bedenklich: "Auf der Marktfläche darf nicht Rad gefahren werden, das war auch in den Zeiten vor der Fahrradstraße die Regel. Zum Glück hat die Bezirksvertretung in ihrer letzten Sitzung den von der SPD Holsterhausen initiierten Antrag auf eine klare Beschilderung für Markttage mit großer Mehrheit beschlossen. Jetzt muss die Verwaltung zügig für diese klare Beschilderungen rund um den Nachmittagsmarkt sorgen."
Die amtierende SPD-Ratsfrau und -kandidatin Julia Jankovic mahnt zu mehr Gelassenheit und für verbale Abrüstung auf allen Seiten: "Die Fahrradstraße ist ein großer Gewinn für Holsterhausen. Wir schreiten damit in der Mobilitätswende voran. Diese Veränderung ist eine Chance, die alle ernst nehmen müssen. Das A und O ist aber auch mehr Rücksichtnahme. Vor allem in der Übergangszeit sind alle Verkehrsteilnehmer*innen gefragt, sich für ein gutes Miteinander anzustrengen."
Autor:Benno Justfelder aus Essen-Süd |
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