Riskanter Schleichweg durch Wohnstraßen der Margarethenhöhe
Sperrung und Schleichweg - das hängt für viele Autofahrer unmittelbar zusammen. So auch auf der Margarethenhöhe, wo die Sperrung der Sommerburgstraße seit einigen Tagen dazu führt, dass etliche sich eine Umgehungsstrecke durch die engen Wohnstraßen suchen. "Anlieger frei" kein Hindernis.
In Richtung Innenstadt ist die Hauptdurchgangsstraße gesperrt. Grund sind auf neun Monate veranschlagte Kanalbauarbeiten der Stadtwerke Essen. Hieß es noch vor wenigen Tagen, die Sperrung der Gegenrichtung folge Ende nächster Woche, geht man bei der Stadtverwaltung nun davon aus, "dass die jetzige Verkehrsführung die nächsten drei Wochen bestehen bleibt".
"Auf Anwohner zugeschnitten"
Zwar weisen schon an der Theodor-Althoff-Straße Schilder auf die Sperrung hin, doch fahren nach wie vor viele bis unmittelbar zu den rot-weißen Gittern.
Offenbar nicht nur, weil sie das Schild übersehen haben, beobachtet etwa Christel Timm: „Die umfahren sogar die Sperre, biegen in die Winkelstraße ein, nehmen über Steile Straße und durch den Torbogen den Weg zur Brücke.“ Von dort aus ist die Strecke Richtung Innenstadt offen. Alternativ wird schon vorher abgebogen, und man nimmt einen anderen Weg durch die Wohnstraßen der Margarethenhöhe, aber mit demselben Ziel.
Sperrung der Sommerburgstraße
Anwohner wollen das nicht akzeptieren. Christel Timm erzählt, man habe sich an die Polizei und andere Behörden bzw. an die Stadtwerke gewandt: „Hier werden Anliegerstraßen missachtet, und es wird oft viel schneller gefahren als 30 km/h.“
Es geht nicht nur um Lärm und Abgase. Da die Schleichwege zugleich Schulwege seien, würden Kinder gefährdet, von denen viele auf Schulen in Holsterhausen gingen. Von dort wiederum kämen Grundschüler zur Margarethenhöhe, berichtet Timm.
Auf Nachfrage durch den Süd Anzeiger weist die Pressestelle der Stadt Essen darauf hin, dass die jetzige Verkehrsregelung "explizit auf die Belange der Anlieger im Benehmen mit dem Straßenbaulastträger und der Polizei zugeschnitten" worden sei. Damit werde gewährleistet, dass die Bewohner der 'alten' Margarethenhöhe "nicht unnötige Umwegfahrten in Kauf nehmen müssen und das Wohnquartier aus beiden Fahrtrichtungen angefahren und dementsprechend auch wieder verlassen werden kann".
Besserung nach einer Woche?
Und die unbefugten Schleichweg-Nutzer? Da zitiert die Verwaltung Erfahrungswerte: Nach ca. einer Woche würden großflächige Umleitungen angenommen, "weil der Einzelne bemerkt, dass er dadurch nicht nur zeitgleich, sondern auch entspannter an den Zielort gelangt".
Wenn diese Rechnung aufgeht, müsste es in den Wohnstraßen der Margarethenhöhe allmählich wieder ruhiger werden.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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