Offene Diskussion zur Stadtteilentwicklung Bredeney

v.l.: Christoph Lademann (Bereichsleiter Verkehrsmanagement bei der Ruhrbahn), Sascha Beier (Amt für Straßen und Verkehr), Sabine Heise (Grün und Gruga), Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann
  • v.l.: Christoph Lademann (Bereichsleiter Verkehrsmanagement bei der Ruhrbahn), Sascha Beier (Amt für Straßen und Verkehr), Sabine Heise (Grün und Gruga), Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann
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Die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk IX hat zur offenen Runde geladen. Interessierte Bürger diskutierten gemeinsam mit beteiligten Fachleuten ihre Anliegen rund um die Entwicklung des Stadtteils an der Bredeneyer Straße. Die Anstöße sollen mit in die Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten einfließen.

Diskussionspunkte waren unter anderem der laufende Neubau des Wohn- und Geschäftsgebäudes auf der Bredeneyer Straße, die Verkehrs- und Parkplatzsituation, der Charakter des Straßenbildes, Baumbepflanzungen sowie die bevorstehenden Umbaumaßnahmen im Hinblick auf den Schienenverkehr. „Wir gehen vollkommen unvoreingenommen an sie heran. Wir haben kein Konzept, wir haben keinen Plan“, erklärt Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann den Teilnehmern zum Veranstaltungsauftakt.

Ein zentrales Thema ist nach wie vor die gemäß EU-Vorschriften geforderte Barrierefreiheit von Straßenbahnen. Ein stufenloser Einstieg mit nur wenig Abstand zum Bahnsteig erfordert vielerorts entsprechende Umbaumaßnahmen. „Aktuell fahren nur Fahrzeuge der älteren Generation durch den Tunnel nach Bredeney hoch, weil die Bahnsteige dort zu hoch sind. Das ist die Herausforderung, der wir uns stellen. Wir werden in den nächsten drei Jahren den Tunnel so umgestalten, dass dort unterschiedliche Bahnsteighöhen vorzufinden sind“, berichtet Christoph Lademann, Bereichsleiter im Verkehrsmanagement bei der Ruhrbahn. „Dann werden wir 2022 erleben, dass hier neben der U-Bahn moderne Niederflurbahnen unterwegs sind.“

Die Bahnsteige nah an die Gleise zu führen sei immer nicht problemlos. Auch die Streckenführung in Form einer Schleife – wie es an einer Stelle in Bredeney der Fall ist - sei eine große Herausforderung im Hinblick auf den Ausbau zur Barrierefreiheit . Eine Musterlösung läge bisher nicht vor- wohl aber ein Baukasten, aus dem Lösungen entwickelt werden. „Es gibt verschiedene Varianten und wir wollen natürlich diejenigen Varianten entwickeln, die am wenigsten Eingriffe in die Bredeneyer Straße bewirken.“ Gänzlich zu vermeiden seien diese jedoch nicht. Es sei geplant, im kommenden Jahr konkretere Pläne zur Umsetzung vorzustellen.

Abhängigkeit von Umrüstung der Straßenbahn

In den Publikumsstimmen wurde auch der Wunsch nach einer verkehrsberuhigteren Bredeneyer Straße deutlich. Ältere Menschen wie auch Kinder kämen nur schwer über die Straße. Vorgeschlagen wurden Ampeln, Fußgängerüberwege und die Einführung einer Tempo-30-Zone. Sascha Beier vom städtischen Amt für Straßen und Verkehr erläutert dazu: „Fußgängerüberwege dürfen wir rechtlich gar nicht auf die Bredeneyer Straße aufbringen.“ Ampeln seien grundsätzlich möglich, auch wenn sie zu Lasten von Parkplätzen gingen. Doch das Fehlen von ausreichend Parkmöglickeiten wird jetzt schon von vielen Bürgern beklagt. Problematisch sieht er die auch Einrichtung einer Tempo-30-Zone an, da die Bredeneyer Straße mehr eine Geschäfts- als Wohnstraße sei. Alle Ideen sollen jedoch mit auf den Prüfplan kommen. Akuten Handlungsbedarf gäbe es nicht: „Die Bredeneyer Straße ist im allgemeinen nicht auffällig im Unfallgeschehen“, so Beier.

Weiter zu Debatte stand der Erhalt des Allee-Charakters der Bredeneyer Straße. Aufgrund von Krankheit mussten bereits viele Kastanienbäume entfernt werden - weitere sollen folgen. Den Erhalt des Baumbestandes an den Straßen sowie eine stärkere Begrünung begrüßt auch Sabine Heise von Grün und Gruga: „Wir müssen jedoch sicherstellen, dass die Bäume genug Platz zum wachsen haben – auch unter der Erde mit den ganzen Leitungen.“ Jeder Baum müsse daher geprüft werden, ob die Lebensbedingungen passen.

In der regen Diskussion war deutlich das Bedürfnis der Bürger zu spüren, endlich konkrete Lösungen für die für sie so wichtigen Fragestellungen zu erhalten. Die Umsetzung wichtiger Veränderungen stünde teilweise schon seit vielen Jahren aus. Der Bezirksbürgermeister wirbt um Geduld und Vertrauen: „Es ist heute eine Ideensammlungs- und keine Problemlösungsveranstaltung. Wir wollen Probleme und Ideen aufnehmen und schauen, was wir daraus machen können.“ Gemeinsam mit den einzelnen Fachbereichen sollen auf dieser Grundlage Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden, die dann vorgestellt und weiter diskutiert werden können.

Autor:

Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck

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