Earth Hour: Viele Anmeldungen aus NRW
Licht aus für Klima und Frieden

Licht aus für das Klima und den Frieden: Am 26. März um 20.30 Uhr beginnt die "Earth Hour". Graphik: WWF
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Kleiner Aufwand, deutlich messbare Wirkung: Am 26. März knipsen weltweit Privatpersonen, Firmen und Städte um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde das Licht aus. Mit der "Earth Hour" setzt der WWF seit 2007 ein Zeichen für das Klima. In diesem Jahr auch für den Frieden in der Ukraine. Bereits jetzt verzeichnet die Umweltschutzorganisation mit über 640 Städte-Anmeldungen aus ganz Deutschland eine Rekordbeteiligung. Auch in NRW ist die Resonanz riesengroß.

So macht zum Beispiel der gerade erst nach 29 Monaten Umbauzeit wiedereröffnete Gasometer in Oberhausen zur Aktionszeit das Licht aus, hüllt sich das Tiger & Turtle in Duisburg in Dunkelheit und dimmt Iserlohn die Straßenbeleuchtung. Zwischen Sauerland und Niederrhein erlischt das Licht in zahlreichen Firmenzentralen, Kirchen, Ladenlokalen, Rathäusern und Wohnungen. Nahezu stündlich melden sich weitere Teilnehmer auf der WWF-Webseite (wwf.de/earth-hour) an.

Hoher Zuspruch "kein Zufall"

Viviane Raddatz erstaunt das nicht: "Dürresommer, Hochwasser und Waldbrände haben die Klimakrise auch hierzulande so greifbar gemacht wie nie zuvor. Der hohe Zuspruch ist daher kein Zufall“, sagt die Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. Deutschland müsse sich angesichts der Klimakrise so schnell wie möglich von fossilen Energieträgern verabschieden und in erneuerbare Energien investieren. Die Earth Hour erinnere die Bundesregierung daran, dass sie zügig entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringen müsse.

60 Watt in 60 Minuten = 730.000 Euro

Die "Stunde der Erde" ist aber nicht nur ein politisches Zeichen. Sie zeigt auch, welches Einsparpotenzial vorhanden ist. Das hat das Vergleichsportal Verivox berechnet. Es sagt: Wenn alle Haushalte in Deutschland eine Stunde lang nur eine 60-Watt-Glühbirne ausschalten würden, würden 2,5 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom eingespart. Das entspricht Kosten von knapp 730.000 Euro. Bei der sparsameren LED-Lampe wären es immerhin noch 500.000 kWh oder rund 146.000 Euro. Würden während der Stunde auch noch TV, Trockner und Co. ausgeschaltet, summierte sich der Einspareffekt auf 68.000 Tonnen CO2 - vorausgesetzt, alle Haushalte beteiligen sich. Was am Samstag eher unwahrscheinlich ist, denn um 20.30 Uhr tritt die deutsche Fußballnationalmannschaft gegen Israel an. Aber man kann ja auch nach Abpfiff abschalten...

Zeichen für Klima und Frieden

Dafür gibt es neben der Klimakrise mit dem Krieg in der Ukraine einen weiteren wichtigen Grund. Der WWF : "Uns wird gerade schmerzhaft deutlich, dass fossile Energien nicht nur das Klima, sondern auch Kriege anheizen. Unsere Abhängigkeit von fossilen Energien finanziert Diktaturen und Völkerrechtsverstöße." Mit der Teilnahme an der Earth Hour könne man somit ein Zeichen für das Klima und für den Frieden setzen.

Unter anderem hier wird es in NRW am Samstag dunkel:

Bochum: VfL Bochum
Düsseldorf: Aquazoo, Rathaus, Tonhalle, Schlossturm, Kaiserpfalz, Vodafone, Stadtwerke, Müllverbrennungsanlage Flingern, Provinzialversicherung, Uniper, Ergo Group, Messe
Duisburg: unter anderen Rathaus, Salvatorkirche, Marienkirche, Stadtwerketurm, Tiger & Turtle, Wärmespeicher Kraftwerk Wanheimerort
Emmerich: Die Stadtverwaltung schaltet die Lichter an der Rheinbrücke aus
Essen: Alle städtischen Gebäude mit Ausnahme des Rathauses (in Farben der Ukraine-Flagge beleuchtet, außerdem Theatervorführungen innen)
Hamminkeln: Rathausplatz
Hattingen: Bügeleisenhaus, Stadtmauer, Stadtmuseum
Herdecke: historisches Rathaus, Koepchenwerk, St. Philippus
Herten: Rathaus, Verwaltungsgebäude Stadtwerke
Iserlohn: Bahnhofsfassade, Danzturm, Erlöser-Kirche, Sankt Gertrudis-Kirche, Kirche Herz-Jesu Hennen, Sankt Peter. Die Stadt dimmt außerdem die Straßenbeleuchtung im gesamten Stadtgebiet.
Moers: Rathaus, VHS, Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum, Grafschafter Museum und Schloss, Vinner Wasserturm, Stadtkirche
Mülheim/Ruhr: Camera Obscura
Oberhausen: Aquapark, Gasometer, EVO-Hauptverwaltung, Rathäuser, Sterkrader Tor, Slinky-Springs-Brücke
Rees: Rathaus, Bürgerhaus, Touristen-Information, Bücherei, Polizei, Koenraad-Bosman-Museum
Sprockhövel: Rathaus
Schwelm: Nordturm, Haus Martfeld, Christuskirche, Marienkirche
Unna: Rathaus
Wesel: Zitadelle, Willibrordi-Dom, Lutherhaus

Außerdem beteiligen sich in vielen Städten u.a. AOK, Deutsche Bahn AG, Commerzbank, Decathlon, Landschaftsverband Rheinland, Mercedes Benz, ThyssenKrupp.

Autor:

Martin Dubois aus Essen-Süd

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