Kreativ und lebendig: Ministerin verschafft sich Eindrücke vom Kreativquartier Essen
Das Kreativquartier entwickelt sich. Davon machte sich in dieser Woche die Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Christina Kampmann ein Bild. Sie war der Einladung der Stadt Essen gefolgt und traf sich im Forum Kunst & Architektur mit Bürgermeister Rudolf Jelinek und Andreas Bomheuer, Geschäftsbereichsvorstand Kultur, Integration und Sport.
Seit 2014 arbeiten die Stadt Essen und der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. an einen Beteiligungs- und Austauschprozess, der auf die Entwicklung der nördlichen Innenstadt zu einem Kreativquartier zielt. Zusammen mit örtlichen Akteuren, sozialen Trägern, Ordnungs- und Sozialverwaltung und den Bewohnern werden unter Begleitung des vhw Maßnahmen entwickelt, die in ein integriertes Handlungskonzept zur Weiterentwicklung des Kreativquartiers City Nord.Essen münden werden.
"Die Kreativwirtschaft und die freie Kunst- und Kulturszene beeinflussen sich wechselseitig und bewegen sich in einem permanenten Austauschprozess", so Bürgermeister Rudolf Jelinek. Und weiter: "Sie ist damit für jede Großstadt ein belebendes Element. Kreativ-Quartiere liefern dabei einen starken Impuls zur Steigerung urbaner Lebensqualität!"
Die Stadt Essen setzt auf die individuelle Förderung von Künstlern als eine wichtige Aufgabe städtischer Kulturpolitik. Und hier setzt auch die Landesinitiative zur Förderung von Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen (IKF) an. "Mit der Landesinitiative wollen wir Künstlern in NRW bessere Arbeits- und Lebensbedingungen bieten", betont Ministerin Kampmann.
Dieter Gorny, Geschäftsführer des european centre for creative economy (ecce) ergänzt: "Den Standort NRW für Künstler sowie Kreative zu verbessern, ist keine neue Aufgabe, doch die Art und Weise – partizipativ, dialogisch, direkt an den Bedarfen orientiert – ist einmalig für eine Kulturförderung in Deutschland. Das Ruhrgebiet soll als Pilotraum für ganz NRW ein Beispiel für die Vielfalt, Offenheit und Qualität der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstlern und Kreativen in NRW sein."
Die Entwicklungen im Kreativquartier zeigen, dass nicht nur die Förderung von Künstlern und Kreativen ein starkes Quartier ausmachen. Und so hat sich unter Leitung des Kulturbüros ein Prozess entwickelt, der zusammen mit den Akteuren im Quartier auch die arbeits-, sozial-, kinder- und familienpolitische sowie integrationspolitische, wirtschaftliche, infrastrukturelle und städtebaulichen Maßnahmen beleuchtet.
Eine erhobene Studie belegt das Potential des Kreativquartiers. Leerstandsaktivierung und die Belebung öffentlicher Plätze machen es sichtbar. Dies wirkt sich auch auf angrenzende Quartiere aus. Besonders sichtbar wird dies durch die Investition der Allbau AG mit der Verlegung des Hauptsitzes und dem Wohnprojekt "Kastanienhöfe", aber auch durch die Aktivitäten der Vonovia im Eltingviertel.
"Die Verdichtung und Weiterentwicklung kreativwirtschaftlicher Potentiale, aber auch die temporäre und dauerhafte Aktivierung von Leerständen sind wichtige Bestandteile, um dem Quartier noch mehr Leben einzuhauchen", weiß Andreas Bomheuer Geschäftsbereichsvorstand Kultur, Integration und Sport. "Wir können schon jetzt die städtebaulichen Investitionen beobachten, denn das Quartier wird auch für private Eigentümer wieder interessant", so Bomheuer.
In Rahmen des Empfangs konnte sich die Ministerin über die Entwicklungen im Quartier informieren. "Ich freue mich zu sehen, dass Orte wie das Atelierhaus Ursprung und Nährboden für Projekte aus der Kreativszene selbst sind." Und weiter: "Nach der Initialzündung der Stadt und der ständigen Begleitung des Prozesses müssen Entwicklungen aber auch aus der Bewohnerschaft und den Akteuren vor Ort kommen. Am Beispiel der Kreuzeskirche sieht man, was aus privatem Engagement werden kann."
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