Keine skandalträchtigen Straßennamen von Nazi-Unterstützern mehr in Rüttenscheid!

Anwohner/innen unterstützen die politische Initiative auf Umbenennung der Von-Seeckt-Straße und Von-Einem-Straße.

Auf der Sitzung der Bezirksvertretung II am 24. Mai soll ein Antrag der gewählten Bezirksmehrheit beraten werden, die Von-Seeckt-Straße sowie die Von-Einem-Straße auf ihre ursprünglichen Namen Irmgardstraße und Ortrudstraße umzubenennen.
Neben ablehnender Haltung gegenüber dieser Initiative gibt es auch zahlreiche Anwohner der Von-Seeckt-Straße und der Von-Einem-Straße, die diese Initiative gut heißen und aus folgenden Gründen unterstützen:

1. Historisch begründete Umbenennung
Hans von Seeckt und Karl von Einem bekämpften als antidemokratische Generäle der Reichswehr die erste deutsche Demokratie und förderten die Machtübernahme der National-sozialisten mit ihrem menschenverachtenden Herrschaftssystem. Aus Dankbarkeit für diese Unterstützung benannten die Nazis 1937 nach ihnen die jetzigen Straßennamen und tauschten die ursprünglichen Mädchennamen Irmgardstraße und Ortrudstraße willkürlich aus.
Die jetzt geplante Rückbenennung der Straßennamen ein wichtiger Ausdruck einer freiheitlich-demokratischen Gesinnung auf der Grundlage unseres Grundgesetzes, bei der kein Platz für die Erinnerung bzw. Verehrung von Antidemokraten und Unterstützern des Nationalsozialismus sein darf.

2. Essen sollte anderen Städten folgen
In vielen Städten benennen derzeit Bürger und ihre Vertreter Straßen mit Namen wichtiger Unterstützer des Nationalsozialismus erfolgreich um. Jüngstes Beispiel ist ein Ratsbeschluss in Münster vom April 2012, den dortigen Hindenburgplatz in Schloßplatz zurück zu benennen.
Es steht Essen und unserem Stadtteil gut zu Gesicht, sich dieser aktuellen Entwicklung der Übernahme historischer Verantwortung gegenüber belasteten Straßennamen anzuschließen.

3. Begrenzter Umstellungsaufwand
Die Kritiker der Umbenennungsinitiative verstehen vielleicht den Grund der Umbenennungen, beklagen aber den Aufwand, den eine Umstellung der Straßennamen für die Anwohner hätte.

Dieser Umstellungsaufwand ist aus Sicher der initiative aber zeitlich wie materiell begrenzt, da die Umbenennungspläne eine Übergangszeit u.a. mit einer Doppel-beschilderung der betroffenen Straßen vorsieht.
Altes Geschäftspapier kann aufgebraucht, richtige Postzustellungen und Adressfindungen wird weiterhin ermöglicht und trotzdem können die (teilweise ohnehin maroden) Straßenschilder ausgetauscht werden.
Eintragsänderungen in den Grundbüchern müsste die Stadt Essen in einem automatisierten Verfahren für die betroffenen Hauseigentümer kostenfrei vornehmen.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner unterstützen die Pläne zur Rückbenennung auf die alten Bezeichnungen Irmgardstraße und Ortrudstraße,
DENN: Sie fühlen sich wohler und heimischer in Straßen, die nicht nach Antidemo-kraten und Förderern der Naziherrschaft benannt sind und nehmen dafür auch einen begrenzten Umstellungsaufwand in Kauf!

Autor:

Günter Hinken aus Essen-Süd

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