Gemeinsam an der Theke tagen
Deutscher Städtetag in Köln
Besuch des Deutschen Städtetags in Köln (der für 2 Tage schönsten Stadt Deutschlands, wie die Moderatorin für sich beschloss)
Der diesjährige Deutsche Städtetag fand in der beeindruckenden Kulisse der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens statt. Als Mitglieder der Partei DIE PARTEI durften auch wir an diesem bedeutenden Event teilnehmen.
Die mit Spannung erwarteten Reden des Bundeskanzlers und des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen konnten leider nicht gerade mit Spannung und Begeisterung aufwarten. Es schien fast so, als würden die beiden Politiker eine Art Wettbewerb darum abhalten, wer die langweiligste Rede halten könnte. Die Inhalte waren wenig innovativ und es fehlte an frischen Ideen zur Lösung der dringendsten Probleme unserer Städte. Wir hatten gehofft, auf neue Impulse zu stoßen, doch leider wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt.
Ein weiterer enttäuschender Aspekt des Deutschen Städtetags waren die Aussteller, unter anderem Amazon, Banken, Supermärkte uvm. Anstatt informative Stände zu präsentieren oder relevante Diskussionen anzubieten, schienen diese Aussteller nur darauf bedacht zu sein, ihre Markenpräsenz zu verstärken. Die Giveaways, die sie verteilten, waren geradezu mickrig und ließen wenig Raum für Freude oder Nutzen. Der 3er-Lade-Switch von LIDL ist wenigstens wirklich nutzbar im Alltag und die Stofftierchen von irgendeiner Bank waren wenigstens niedlich. Die Deutsche Bahn konnte immerhin damit punkten, dass es immer ein kühles Kölsch oder einen heißen Kaffee gab, bei Penny konnten wir ein leckeres Stückchen Kuchen ergattern und auch Edeka/Netto haben es irgendwann geschafft, ihre Häppchen nicht nur an uns vorbeizutragen. Insgesamt hatten wir aber deutlich mehr erwartet…
Eine weitere Enttäuschung während des Deutschen Städtetags war der Abendempfang der Stadt Köln. Obwohl die Veranstaltung an einem prestigeträchtigen Veranstaltungsort stattfand und eine Gelegenheit bot, Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen, war die Auswahl an Speisen äußerst begrenzt. Es schien, als ob die Veranstalter vergessen hatten, dass es in der heutigen Zeit viele Menschen gibt, die sich vegetarisch oder sogar vegan ernähren. Diese vernachlässigte Gruppe wurde mit ein paar faden Salatblättern und Reibekuchen abgespeist, letztere waren aber immerhin heiß. Doch auch die nicht-vegetarischen Gäste hatten nur wenig mehr Optionen zur Auswahl, die Frikadellen gab es in zwei Größen. Wahrscheinlich haben die Funkemariechen und die Blaskapelle das Budget aufgezehrt, so dass es zusätzlich nur noch ein paar pappige Brötchen gab.
Es war bedauerlich zu sehen, wie wenig Aufmerksamkeit seitens der Stadt Köln diesem wichtigen Thema geschenkt wurde. Eine solche Vernachlässigung kann leicht den Eindruck erwecken, dass die ausgehungerten Lauschepper nicht ernst genommen werden.
Auf der anderen Seite müssen wir jedoch auch erwähnen, dass die Kellner, die das kölsche Bier servierten, mit vollem Engagement und Enthusiasmus dabei waren. Sie bemühten sich nach Kräften, den Eindruck des Empfangs zu verbessern und die Gäste zufriedenzustellen. Die Kellner trugen zur lebendigen Atmosphäre bei und verliehen dem Abend eine gewisse authentische Note. Es wäre jedoch wünschenswert gewesen, wenn die gleiche Leidenschaft auch bei der Auswahl der Speisen aufgebracht worden wäre.
Alles in allem ist festzuhalten, dass der Abendempfang der Stadt Köln während des Deutschen Städtetags hinsichtlich der Verpflegung stark verbesserungswürdig war. Es ist wichtig, dass Veranstalter solcher Events die Vielfalt der Bedürfnisse berücksichtigen und angemessene Optionen für alle Gäste zur Verfügung stellen. Nur so kann ein inklusives und respektvolles Umfeld geschaffen werden, in dem sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleichermaßen willkommen fühlen. Später gab es aber immerhin noch Cocktails.
Es war wie so oft bemerkenswert und erheiternd - trotz Kölsch -, dass während des Abendempfangs politische Vertreter, die normalerweise im Alltag kaum ein Wort mit einem wechseln, plötzlich überaus freundlich und zugewandt waren. Man konnte beobachten, wie sie mit einem Lächeln im Gesicht auf einen zukamen und freundlich grüßten. Es stellt sich die Frage, ob dieser Sinneswandel möglicherweise auf den Alkoholkonsum zurückzuführen war, der an solchen Veranstaltungen nicht ungewöhnlich ist.
Es ist kein Geheimnis, dass gesellschaftliche Ereignisse wie der Abendempfang häufig von lockerer Atmosphäre und dem Genuss alkoholischer Getränke begleitet werden. Unzählige Selfies der Genossinnen und Genossen mit den Größen der Politik beweisen dies.
Vielleicht sind politische Konflikte und Meinungsverschiedenheiten unter Alkoholkonsum weniger präsent. Oder vielleicht konnten manche auch einfach nicht mehr schnell genug weglaufen .
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Alkoholkonsum bei gesellschaftlichen Veranstaltungen wie dem Abendempfang der Stadt Köln möglicherweise dazu beiträgt, dass politische Vertreter freundlicher und offener miteinander interagieren. Ob dies allerdings tatsächlich zu nachhaltigen Veränderungen im politischen Alltag führt, bleibt abzuwarten. Es ist von großer Bedeutung, dass politische Entscheidungsträger unabhängig von alkoholischen Einflüssen stets die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten und ihre Verantwortung ernst nehmen.
Neben dem offiziellen Abendempfang der Stadt Köln fand am Vorabend auch ein offizieller Empfang der Kölner PARTEI statt. Dieser Empfang bot ein buntes Programm mit abwechslungsreichen Elementen, die sowohl unterhaltsam als auch informativ waren. Die Gastgeber verstanden es, die Gäste mit einer Mischung aus Reden, Erfahrungsberichten, Schnick Schnack Schluck und Wrestling zu begeistern.
Der Höhepunkt des inoffiziellen Empfangs war zweifellos das Schnick Schnack Schluck, das als humorvolles Spiel die Möglichkeit bot, auf spielerische Art politische Aktionen und Entscheidungen zu treffen. Es zeigte sich, dass Politik nicht immer ernst und dröge sein muss, sondern auch mit Spaß und Kreativität gestaltet werden kann.
Das Wrestling, das als Teil des Programms angeboten wurde, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch es hatte einen tieferen Sinn. Es symbolisierte den Kampf gegen politische Machtstrukturen, gegen Korruption und für eine transparente und ehrliche Politik. Es war eine kreative und unkonventionelle Möglichkeit, auf Missstände hinzuweisen und zur Diskussion anzuregen.
Der offizielle Empfang der Kölner PARTEI-Genosseninnen bot somit eine erfrischende Alternative zum traditionellen Abendempfang.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Deutsche Städtetag 2023 insgesamt eher enttäuschend war. Die langweiligen Reden, die mickrigen Giveaways und das unbefriedigende Buffet haben gezeigt, dass es dringend neuer Impulse bedarf. Es ist an der Zeit, dass wir mit unserem innovativen Ansatz frischen Wind in die Sache bringen und die Ausgestaltung solch wichtiger Ereignisse wie dem Städtetag zukünftig beratend begleiten. Wir geben alles. Prost.
Autor:Karl Heinz Stauder aus Essen-Süd |
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