Brücke über die Gruga-Trasse: Neubau ohne Sperrung
Die Brücke über die Gruga-Trasse an der Rellinghauser Straße ist in die Jahre gekommen. Schon seit längerer Zeit sorgten Netze dafür, dass herabfallende Betonbrocken niemanden auf dem darunter liegenden Rad- und Wanderweg verletzten. Jetzt hat der Bau- und Verkehrsausschuss dem baldigen Abbruch und Neubau des Bauwerks aus dem Jahre 1923 zugestimmt.
Die Grünflächen am Brückenhang in Richtung Radweg wurden bereits gerodet, was im Rahmen der Vogelschutzsatzung bis Ende Februar erledigt werden musste. In Kürze können also die Bauarbeiten beginnen. Die neue Straßenüberführung wird in zwei Bauabschnitten mit einspurig wechselseitigem Verkehr ohne Sperrung der Rellinghauser Straße errichtet. So kann dann zeitgleich jeweils eine Hälfte der Brückenplatte abgebaut werden. Den Gegenverkehr regelt eine Ampelanlage, Umleitungen werden ausgeschildert. Der Gehweg soll auch während der Baumaßnahme nutzbar bleiben, ebenso der Radweg.
"Zuerst wird die rechte Seite der Brücke stadteinwärts abgebrochen", erklärt Hubertus Möllers von der Abteilung Ingenieurbau die Vorgehensweise des Stadtamtes für Straßen und Verkehr. "Die Brückenplatte ist eine Stahlträger-Konstruktion und daher relativ leicht zu zerlegen."
Abriss und Neubau bei laufendem Verkehr sind eine der Herausforderungen des Neubauprojektes - eine Gasleitung, die an der Brücke hängt und in Betrieb bleiben muss, eine weitere.
Je eine Hälfte ab- und wieder aufbauen
Zum Schutz der unter der Brücke verlaufenden alten Bahntrasse muss ein Gerüst errichtet werden. Auch ein alter Abwassserkanal, der unter der Brücke verläuft, muss bei der Planung berücksichtigt werden.
Die Widerlager, die bei einer Brücke für die nötige Flexibilität des Bauwerkes sorgen, sind im Falle der Rellinghauser Brücke noch nutzbar und können saniert werden. "Wir werden sie verstärken", erklärt Hubertus Möllers. "Das werden wir tun, indem wir sie durchbohren und Betonpfähle einsetzen."
Diese Vorgehensweise dauert deutlich weniger lang, als komplett neue Widerlager einzusetzen - von den Kosten einmal ganz abgesehen. Die Widerlager-Ertüchtigung wird ebenfalls halbseitig durchgeführt.
Um nur einmal auf Schienenersatzverkehr zurückgreifen zu müssen, arbeitet man parallel zur Kanalbau-Maßnahme der Stadtwerke am Frommen Joseph. Hier fahren bereits Busse als Ersatz für die Bahnlinie 105.
Für die gesamte Baumaßnahme fallen Kosten in Höhe von 1,041 Millionen Euro an. Eine Fertigstellung ist zum Ende des Jahres geplant.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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