Existenzvernichtung geht auch ganz ohne Sanktionen (Teil 2)
Beim Jobcenter Märkischer Kreis ist „Niemand“ verantwortlich
Als ich erstmalig unter dem Titel „Existenzvernichtung geht auch ganz ohne Sanktionen (Teil 1)“ über diesen seit Jahren andauernden Fall einer Leistungsberechtigten berichtete, war ich mir sehr wohl bewusst, dass die von mir erhobenen Vorwürfe nicht ohne Kritik bleiben können.
Aufgrund einer Beschwerde bei der Redaktion wurde der Artikel zunächst vom Netz genommen und mir zur Nacharbeit zurückgegeben. Dem Auftrag habe ich Folge geleistet.
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Nach aktuellem Stand ist für die mehrschichtigen Konflikte und die seit 2016 anhängigen Sozialklagen kein abschließendes Ende in Sicht. Der durch die Zahlungsverweigerung des Jobcenter Märkischer Kreis verschuldete Mietrückstand beläuft sich zum heutigen Zeitpunkt auf 9.840 € und es ist nur den ganz außergewöhnlichen Besonderheiten des Einzelfalls geschuldet, dass die Frau sich noch nicht wohnungslos melden musste.
Der Zahlungsrückstand bei der Krankenkasse wird mit 4.614,89 € beziffert. Die letzten tatsächlich geleisteten Zahlungen erfolgten immer nur aufgrund teilweise gewonnener Prozesse in mehreren Eilverfahren. Und selbst die GEZ hatte bereits im Januar eine Zwangsvollstreckung wegen damals 698,50 € angemahnt. Das Bankkonto war gesperrt worden und der Strom abgestellt.
„Niemand“ ist verantwortlich
Und obwohl es presserechtlich nicht zu beanstanden ist, Namen zu verfremden, oder auch den Vornamen und Abkürzung des Nachnamens zu benennen, so war dies doch ein Punkt der Beschwerde. Offensichtlich war nicht fehlerhaft, was ich veröffentlicht habe, denn nicht die Inhalte wurden sachlich widerlegt, aber die hauptverantwortlichen Personen möchten nicht mit solchem Verhalten in Verbindung gebracht werden.
Beim Nachdenken über die Anonymisierung erinnerte ich mich daran wie Odysseus, den Zyklopen Polyphem überlistete, indem er sich selbst unter dem Namen „Niemand“ vorstellte.
Das passt zu diesem Skandal: „Niemand“ hat mich wahrheitswidrig denunziert.“ „Niemand“ hat mich mit falschen Tatsachenbehauptungen um meine Rechte betrogen.“ „Niemand“ hat zwei Gerichte durch falsche Behauptungen vorgeführt.
„Niemand“ hat – von nun an sollst Du „Niemand“ heißen.
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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