Vielfalt am Rande des Ackers: Blühstreifen und andere Flächen fördern Insekten und Kleintiere
Was nutzen dem Landwirt Blümchen? Meistens nichts, aber der Umwelt. Und somit dann auch wieder dem Landwirt. In den sogenannten Blühstreifen, die es inzwischen auch in Essen entlang einiger Äcker gibt, finden Insekten Nahrung und Lebensraum; Vögel und Kleintiere profitieren wiederum davon. Und der Landwirt bekommt immerhin einen Ausgleich. Meistens.
Blüh- oder Pufferstreifen, blühende Zwischenfrüchte oder Brachen - wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) erklärt, gibt es unterschiedliche Flächenbearbeitungen, die demselben Zweck dienen sollen: der Förderung der Artenvielfalt.
Tue Gutes und rede darüber: Damit die Bevölkerung erfährt, dass Landwirtschaft und Artenschutz miteinander vereinbart werden sollen, können Informationstafeln am Rand der Flächen auf die Leistungen der Betriebe aufmerksam machen.
"Teilweise sind die Maßnahmen von der Europäischen Union finanziert", erläutert Christoph Ridder, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Ruhrgroßstädte. Drei Meter breit sind etwa die Streifen entlang der Rodenseelstraße, die in diesem Jahr geblüht haben. "Das ist auch was fürs Auge."
Der Nachteil für den Landwirt: Es handelt sich nicht um Produktionsflächen. Getreide, Raps und anderes wird auf den Blühstreifen, den zum Beispiel mit Phacelia eingesäten Flächen etc. naturgemäß nicht geerntet. Die Vorteile für die natürliche Vielfalt seien aber letztlich auch Vorteile für den Bauern.
Uwe Schlieper, der in Schuir Land bewirtschaftet, hat vergleichbare Flächen ebenfalls, allerdings als dauerhafte Kompensationsmaßnahme. "Für Sondermaßnahmen sind sie zu klein", weiß er. Jährlich sät er sie neu ein mit den entsprechenden Blühpflanzen.
Dauerhaft oder gesondert - der Artenvielfalt nutzt es allemal. Vor allem, wenn weitere Streifen hinzukommen, damit sich zusammenhängende Gebiete bilden. Selbst wenn sie nur schmal sind, ist ihr Nutzen nachweisbar.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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