Nabu sucht Ehrenamtler für die Wiesenmahd
Längst schon haben Mäher und Freischneider die Sense weitestgehend abgelöst, aber anstrengend bleibt die Wiesenmahd und das ihr folgende Zusammenrechen dennoch. Genau diese anstrengende Arbeit suchen sich Ehrenamtler des Naturschutzbund Ruhr (Nabu) aus und widmen ihr so manchen Samstagvormittag.
Von Haarzopf bis Oefte und von Ickten bis zum Ruthertal - seit etlichen Jahren kümmern sich Gruppen von Nabu-Mitgliedern um praktischen Naturschutz auf Flächen, die dem Nabu gehören bzw. die dieser gepachtet hat. Meist ist es Grünland, also an sich schon schutzwürdig in Zeiten, in denen immer mehr Wiesen zu Äckern umgepflügt werden, um auf ihnen Pflanzen für Bioethanol auszusäen. Ein Vorgehen, das für viele Umweltschützer alles andere als Bio ist.
Der Naturschutzbund dagegen hat das Ziel, diese Flächen zu erhalten und mit ihnen die dort lebenden, teils seltenen Pflanzen und Tiere. Erhalten heißt offen halten. Dazu wird ein- bis zweimal pro Jahr gemäht, werden Baumschößlinge und andere Gehölze, die sich ansiedeln, entfernt, damit das Gelände nicht verbuscht.
Jakobskreuzkraut, Erlen und Brombeeren
Das Mähen und Zusammenrechen von Hand ist nicht nur schonend für den Boden, es hilft auch, alles im Blick zu behalten: Wo haben sich seltene Gewächse angesiedelt oder vermehrt? Wo droht etwas, sich allzu sehr auszubreiten?
"Wenn wir nicht aufpassen, wird die Badenheuer-Fläche verseucht mit Jakobskreuzkraut", nennt Elke Brandt, 2. Vorsitzende des Nabu Ruhr, ein Beispiel für eine der Wiesen. Die heimische Giftpflanze vermehrt sich seit einigen Jahren immer stärker, nicht nur in Haarzopf.
Das zu bremsen ist nicht leicht, und auch das Herausziehen der Erlenschößlinge geht in den Rücken. Da die Badenheuer-Fläche - benannt nach einem verstorbenen Nabu-Mitglied, dessen Nachlass den Ankauf möglich machte - durch ihren hohen Grundwasserspiegel feucht ist, bietet sie Erlen idealen Lebensraum. Anderen Bäumen bekommt das überhaupt nicht, weshalb abgestorbene Exemplare dort nicht ersetzt werden. Der ursprüngliche Plan einer Obstwiese lässt sich nicht gut verwirklichen. Naturschutz als ständiger Lernprozess.
Flächen in Essen und Mülheim
Um sich auch weiterhin um die Gebiete in Essen und Mülheim (der Nabu Ruhr ist für den Naturschutz in beiden Städten zuständig) kümmern zu können, werden neue Ehrenamtler gesucht, die zum Beispiel dem Indischen Springkraut Einhalt gebieten wollen und auch vor heimischen Brombeeren nicht zurückschrecken. Wer sich den praktischen Naturschützern anschließen möchte und an einigen Samstagvormittagen im Jahr Zeit hat, kann sich beim Nabu Ruhr melden.
Näheres ist zu erfahren unter Telefon 0201 - 7100 699 bzw. per Mail an info@nabu-ruhr.de
FOTOS: DEBUS-GOHL
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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