Kanadagans-Nistplatz überrascht Experten: Brut direkt an Wegen und Bänken im Essener Unipark
Kanadagänse, genauer: ihre Hinterlassenschaften, hatten sich auch im Uni-Park zu einem Problem entwickelt. Um ihnen das Brüten dort zu erschweren, wurden die künstlichen Inseln in den Wasserläufen mit Gittern versehen. Nun brüten die Vögel unmittelbar am Weg und werden, so berichtet ein Leser, "von Kindern mit Steinen, Tritten und Schlägen traktiert". Die Eier würden zerstört oder weggenommen.
In der Grünanlage zwischen Universität und Friedrich-Ebert-Straße brüten die Tiere zwischen Parkbänken. Nach ungefähr einer Woche waren nur noch vier intakte Eier von zuvor neun vorhanden, berichtet ein Beobachter. Sein Vorschlag: "Das Nest müsste umgesiedelt werden."
Um das zu erreichen habe er sich an das städtische Veterinäramt gewandt, an die Feuerwehr Essen, die Untere Landschaftsbehörde und das Ordnungsamt, doch ohne Erfolg: "Es wäre ein Armutszeugnis, wenn eine solche Tierquälerei nicht verhindert werden kann, da sich keine Behörde zuständig fühlt."
Eckhard Spengler. Pressesprecher bei Grün und Gruga, ist von der Lage des Brutplatzes überrascht: "Diese Stellen direkt an Wegegabelungen und in unmittelbarer Nähe zu Bankplätzen sind neu und untypisch. Es war für die Experten und auch nach unseren bisherigen Erfahrungen unvorhersehbar, dass Gänse jetzt derart andere Strategien entwickeln."
"Kinder traktieren Gänse mit Steinen und Tritten"
Ein Verlegen des Nestes während die Gans brütet, führe, so Spengler, zum Verlust der Nachkommen. "Von daher muss aus Gründen des Tierschutzes jetzt appelliert werden, die Tiere nicht zu stören." Vogelfreunde haben bereits entsprechende Hinweisschilder angebracht.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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