Kanadagänse im Grugapark: Zum Abschuss freigegeben - Tierschützer erstatten Strafanzeige

Im vergangenen Jahr wurden etwa 200 wilde Kanadagänse im Grugapark gezählt, ähnlich stark hat sich das Ferdervieh im Univiertel und an der Ruhr ausgebreitet. Nun sollen die Wildtiere teilweise abgeschossen werden. Foto: Ulrike von Preetzmann
  • Im vergangenen Jahr wurden etwa 200 wilde Kanadagänse im Grugapark gezählt, ähnlich stark hat sich das Ferdervieh im Univiertel und an der Ruhr ausgebreitet. Nun sollen die Wildtiere teilweise abgeschossen werden. Foto: Ulrike von Preetzmann
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Nachdem die Sprecher von Grün und Gruga Essen (GGE) gestern, 6. Juni 2016, im Rahmen einer Pressekonferenz mitgeteilt hatten, dass die Kanadagänse im Grugapark abgeschossen werden sollen, ging ein Aufschrei der Empörung durch die sozialen Netzwerke. Thomas Schwarz, Vorsitzender der Tierschutzpartei‬ NRW, hatte im Vorjahr bereits Strafanzeige gegen Parkleiter Thomas Hanster sowie gegen die Untere Jagdbehörde erstattet.

Begründung für die drastische Maßnahme: Die Menge der Tiere führe zu einer starken Verkotung der Wiesen, Mauern und Stege, was zu einer Einschränkung führe.

"Grundlose Töten von Tieren ist ein Straftatbestand"

"Aus unserer Sicht bedarf es einer sofortigen Präventivmaßnahme zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Nicht zuletzt erfüllt das grundlose Töten von Tieren einen Sonderstraftatbestand nach dem Tierschutzgesetz", begründet Thomas Schwarz das Vorgehen. Die Vertreter von Grün & Gruga teilten mit, dass in der Jagdzeit, vom 16. Juli bis 31. Januar außerhalb der Öffnungszeiten im Grugapark einzelne Tiere von ausgebildeten und erfahrenen Jägern bejagt werden. Dabei sollen nur Schüsse auf einzelne Tiere abgegeben. Eine Verletzung weiterer Tiere werde ausgeschlossen. Die Genehmigung der Unteren Jagdbehörde wurde beantragt und liegt vor. Thomas Schwarz hält dagegen: "Der Straftatbestand wird durch das Bundesjagdgesetz nicht verdrängt." Fest steht: Die Population der in Essen lebenden Kanadagänse wächst seit Jahren. Zu den Tieren, aus dem Bestand des Grugaparks, gesellen sich immer weitere Wildtiere. Die Sprecher des Parks rechnen damit, dass sich dieZahl der zuziehenden Gänse auch in diesem Jahr wieder ähnlich entwickeln wird.

Besucher hätten sich über die Gänse beschwert

Alle bisherigen Maßnahmen gegen die Ausbretung, wie das strikte Fütterungsverbot und das Vertreiben der Gänse wurde mit Starterklappen, die schreckschuss-ähnliche Geräusche erzeugen waren wirkungslos. Die Entnahme von Eiern aus Brutstätten, die häufig als Lösung vorgeschlagen wird, ist auf den Flächen der GGE gesetzlich nicht erlaubt. Diese sei nur im Fall der Gefährdung der Gesundheit oder der Gefährdung des Luftverkehrs zulässig. Aufgrund massiver Beschwerden von Besuchern, insbesondere des Grugaparks und des Univiertels, hat sich die GGE entschlossen, die Belastung einzudämmen. Im Univiertel ist die Jagd nicht genehmigungsfähig. Deshalb sollen dort durch dreimal wöchentliche Reinigung der Flächen an den Wasserbecken dreimal pro Woche und Rasenmäher die Tiere durch den Lärm verscheucht werden. Langfristige sollen durch eine Umgestaltung mögliche Nistplätze verhindert werden. Im Grugapark sollen die Tiere zusätzlich durch Schreckschüsse und angeleinten Hunde verscheucht werden.

"Tiere dürfen nicht gefüttert werden"

Für beide Flächen machen die Sprecher von Grün und Gruga darauf aufmerksam, dass die Gänse nicht auch noch gefüttert werden dürfen: "So werden die Tiere an den Menschen gewöhnt und an den Standort gebunden." Im Grugapark machen Hinweisschilder an den Parkeingängen und an den Wasserflächen auf das Verbot aufmerksam.

Lokalkompass-Themenseite: Kanadagänse

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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