Grugapark beibt vorerst noch geschlossen
Jeder Essener, der den Abend des Sturmes miterlebt hat, kann seine eigenen Geschichten erzählen. Niemand wird den Pfingstmontag des Jahres 2014 so schnell vergessen - besonders nicht das Team der Gruga. Täglich werden die Mitarbeiter noch immer mit der Spur der Verwüstung konfrontiert, die der Orkan hinterlassen hat.
Noch immer laufen die Motorsägen - fast zwei Wochen ist es nun bereits her, dass „Ela“ in Essen unterwegs war.
„Der Botanische Garten beklagt den Verlust 48 wertvoller Bäume, von denen einige über 100 Jahre alt waren“, fasst Parksprecher Eckhard Spengler den Schaden zusammen: „Insgesamt sind bei uns circa 250 Bäume umgestürzt oder so zerstört worden, dass sie entfernt werden müssen.“
Wege wurden zerstört, Zäune eingerissen,die Vogelfreiflughalle wurde allerdings nicht beschädigt und auch sonst ist in der Gruga kein Tierverlust zu beklagen. „Bei uns sind alle Parkmitarbeiter im Sieben-Tage-Einsatz zur Sicherung aller Wege und Flächen unterwegs“, so Spengler. Erst am 5. Juli wird der Grugapark wieder öffnen, bis dahin gibt es noch zahlreiche Kronen und Wurzeln zu kontrollieren.
Große Hilfs- und Spendenbereitschaft in der Bevölkerung
In der Bevölkerung gibt es eine große Hilfs- und Spendenbereitschaft, die Geschäftsführerin des Stiftungsvereins Grugapark konnte bisher mehr als 20.000 Euro verbuchen. Weitere Spenden über Privatinitiativen laufen. Vor allem wertvolle Bäume des Botanischen Gartens sollen wiederbeschafft werden.
Sein bisheriges Aussehen wird der Park allerdings so schnell nicht zurückerhalten. Der Verlust riesiger Bäume hat Lücken gerissen und neue Sichtachsen entstehen lassen. „Ich sehe jetzt von meinem Büro aus beispielsweise den Gruga-Turm“, erklärt Pressereferentin Julia Trippler.
Auch zahlreiche Privatpersonen werden den Sturm so schnell nicht vergessen, ob Bäume in Häuser stürzten oder Autos unter sich begruben ... auch massive Wassereinbrüche waren keine Seltenheit.
Gruga erst am 5. Juli wieder geöffnet
Die Stadt Essen gibt rechtliche Hinweise, wer für Schäden haftet: Grundsätzlich haftet in erster Linie die private Gebäude-/Wohn-/Sachversicherung. Schäden, die durch Bäume an Gebäuden oder Grundstücken verursacht worden sind, müssen vom betroffenen Grundstückseigentümer reguliert werden.
Bei Kfz-Schäden haftet die Kaskoversicherung. Wurde keine Kaskoversicherung abgeschlossen, muss der Betroffene die Kosten selbst tragen. Sonstige Schäden wie zum Beispiel beschädigte Grabsteine auf Friedhöfen müssen die Betroffenen selbst beseitigen.
Die Stadt haftet nur für Schäden, soweit sie ihre Verkehrssicherungspflichten verletzt hat und sie damit an dem eingetretenen Schaden ein Verschulden trifft. Beim starken Sturm am 9. Juni handelt es sich um ein nicht vorhersehbares Ereignis, die Auswirkungen fallen unter den Begriff „höhere Gewalt“, für die die Stadt generell mangels Verschuldens nicht haftet.
So sollten sich die Bürger verhalten
Sicherheits- und Verhaltenshinweise für Essener Bürger:
Durch das Austrocknen gebrochener Äste, die nun schneller abbrechen und herabstürzen können, besteht vielerorts noch immer Lebensgefahr!
Auch angeschlagene Bäume können durch das Austrocknen des beschädigten Holzes noch fallen. Aus diesem Grunde gilt immer noch ein Betretungsverbot für alle Wälder, alle öffentlichen Grünanlagen einschließlich der durchführenden Radwege, alle Uferwege mit Baumbestand am Baldeneysee und der Ruhr, alle 435 Spielplätze, und alle öffentlichen Friedhöfe.
Darüber, was nach der Sichtung und Sicherung wieder freigegeben werden kann, informiert die Stadt auch auf www.essen.de
Hauseigentümer sollten zudem ihre Gebäude auf Schadstellen prüfen und Dächer, Kamine und Fassaden besonders begutachten.
Generell sollten Passanten und Spaziergänger bei ihrem Weg durch die Straßen immer auch in die Höhe schauen in Richtung Baumwipfel oder Dächer.
Auch Kinder sollten auf Gefahren aufmerksam gemacht werden, die ggf. auch noch auf dem Schulweg bestehen können.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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