Kampagne der Stadt Essen und der Emschergenossenschaft: "Lass Grün drüber wachsen"
Es grünt so grün ... in Zukunft auf Essens Dächern

Stadt und Emschergenossenschaft präsentierten in der Mustergartenanlage der Gruga ihre Pläne zur neuen Kampagne "Lass Grün drüber wachsen". | Foto: E. Brochhagen/ Stadt Essen
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"Lass Gras drüber wachsen" - nicht immer eine kluge Entscheidung, in Sachen Umwelt aber schon. Die jüngste Kampagne der Stadt in Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft titelt: "Lass Grün drüber wachsen" und steht für Dach-, Garagen- und Fassadenbegrünung, die aktuell mit Fördermitteln von bis zu 80 Prozent der Planungs- und Baukosten unterstützt wird.

Im Rahmen einer "Klimaresilienten Region mit Internationaler Strahlkraft" will man grüne Oasen im urbanen Raum schaffen, die einen positiven Beitrag zum Mikroklima und zur Verbesserung der Luft- und Lebensqualität leisten. Die Mustergartenanlage im Grugapark ist die geeignete Kulisse zur Präsentation der Gründachinitiative. Hier sind Beispiele für Fassadenbegrünung greifbar.
"Der Klimawandel führt zu Veränderungen in den urbanen Regionen", betont Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. Die Folgen der Klimaveränderung sollen minimiert werden. Mehr Grün lautet die Devise.
"Urbanität und Grün sind keine Widersprüche", betont Kufen, das habe sich schon 2017 im Jahr der Grünen Hauptstadt bewiesen. Er fügt hinzu: "Wir müssen die Flächen auf den Dächern sinnvoll nutzen."
Dachbegrünung bedeute auch weniger Feinstaub und Stickoxyde sowie mehr Lebensqualität.
Grüne Oasen ließen sich mit relativ einfachen Mitteln erreichen, so die Experten. Man solle aber auf keinen Fall verabsäumen, einen Statiker hinzuzuziehen und alle Eventualitäten wie Erd-, Wasser- oder Schneelasten mit in die Berechnung einzubeziehen.
Nicht nur durch Corona sei der Wert des eigenen Zuhauses wieder stärker in den Fokus geraten. Die Klimarelevanz spiele die entscheidende Rolle.
"Gerade in den Innenstädten entstehen an heißen Sommertagen immer häufiger regelrechte Hitzeinseln. Grünflächen jeglicher Art, die Wasser binden und dieses verdunsten, helfen, das Stadtklima positiv zu beeinflussen", so der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft Prof. Dr. Uli Paetzel:
"Sauberes Regenwasser gehört in die Natur und nicht in den Abwasserkanal oder in die Kläranlage."
Unterstützt wird die Gründach-Initiative mit Landesmitteln. Bis 2040 sollen mindestens 25 Prozent der befestigten Fläche vom Kanalnetz abgekoppelt und der Verdunstungsgrad um zehn Prozent erhöht werden.
Die Gesamtstrategie sei, die Städte für den Klimawandel fit zu machen.

Regenwasser gehört in die Natur

Dazu könne jeder auch privat seinen Beitrag leisten.
Umsetzungsbeispiele für Dachbegrünung gibt es im Netz auf www.gruendachinitiative-essen.de, dort findet man auch Infos über Hilfe und Förderungen. So lassen sich mit einem Gründach dauerhaft Niederschlagswassergebühren sparen und bestimmte Handwerkerleistungen sind steuerlich absetzbar.
Mit dem Grundwasserbescheid wurden bereits erste Informationen verschickt. Für Essen gelte die Prognose, dass sich eine Fläche von circa 400 Fußballplätzen für eine Begrünung eigne, erklärt Ludger Wegmann vom städtischen Umweltamt, er führt auch unter Tel.: 88 59 228 gezielte Beratungen durch und ist per Mail unter ludger.wegmann@umweltamt.essen.de erreichbar.

Stadt und Emschergenossenschaft präsentierten in der Mustergartenanlage der Gruga ihre Pläne zur neuen Kampagne "Lass Grün drüber wachsen". | Foto: E. Brochhagen/ Stadt Essen
 Ob Vordach oder Carport - es gibt vielfältige Möglichkeiten, Grün aufs Dach zu bringen. Allerdings sollte man sich zuvor immer um die Statik kümmern... | Foto: Elke Brochhagen/ Stadt Essen
Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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