Ed und die Feldlerche: Beratungen zum Sheeran-Konzert stehen bevor

Reichen die geplanten Schutzmaßnahmen für die Feldlerche aus? Eine Entscheidung soll in nächster Zeit fallen? | Foto: Uwe Norra/lokalkompass.de/608304
  • Reichen die geplanten Schutzmaßnahmen für die Feldlerche aus? Eine Entscheidung soll in nächster Zeit fallen?
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Ob Ed Sheeran am 22. Juli auf dem Flughafen Essen-Mülheim singt, soll sich in nächster Zeit entscheiden. Noch prüfen die beteiligten Städte Gutachten und Maßnahmen, mit denen der Schutz der auf dem Gelände brütenden Feldlerchen gewährleistet werden soll. Auch auf der Tagesordnung des Essener Beirats Untere Naturschutzbehörde am 14. Februar steht das Thema zur Diskussion an.

Im Beirat der Nachbarstadt Mülheim hat Inge Püschel zuvor schon das Ergebnis von Brutvogel-Kartierungen vorgestellt. Die Ehrenamtlerin des Naturschutzbund Ruhr (Nabu) sollte vor einigen Jahren im Auftrag der Stadt Mülheim mit Blick auf Bodenbrüter für Klarheit sorgen: "Es waren ja ganz unterschiedliche Zahlen im Umlauf." Ihre Beobachtungen 2016/17 ergaben neun Brutpaare der Feldlerche.

Ersatzfläche stößt auf Skepsis

Was dem Laien wenig erscheinen mag, ist relativ gesehen eine sehr große Population, denn der Vogel findet bei uns kaum noch Brutreviere. Auf dem Flughafen-Areal wird sie nicht von Menschen oder Hunden gestört. Wie groß der Bruterfolg ist, wie viele Jungvögel also aufwachsen, hängt allerdings, so Inge Püschel, vor allem davon ab, ob sie Füchsen und anderen Fressfeinden entgehen können.
Auch Steinschmätzer hat die Naturschützerin entdeckt, auch ihr Schutz soll im Falle des Sheeran-Konzertes gewährleistet werden. Das sei aber unproblematisch: "Die sind weit genug weg vom Konzertbereich. Die Feldlerchen aber wären genau betroffen." Und die Ersatzfläche, die den Vögeln 'schmackhaft' gemacht werden soll, indem ihr normales Brutrevier nicht mehr gemäht und also für Bodenbrüter unattraktiv wird? Inge Püschel bezweifelt den Erfolg: "Auf der Ersatzfläche haben schon lange keine Feldlerchen mehr gebrütet. Denen passt da wohl was nicht."
Ihre Empfehlung an Essen, Mülheim und den Konzertveranstalter lautet deshalb: Einen anderen Ort wählen oder einen anderen Termin, nämlich ab August. Deshalb hat sie auch brutvogelmäßig gesehen nichts einzuwenden gegen den Plan eines anderen Veranstalters, auf dem Flughafen ein Autorennen durchzuführen: "Im September, gar kein Problem."

Entscheiden, bevor es wärmer wird

Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, sie muss bald fallen, mahnt die Frau vom Nabu: "Wenn es demnächst wärmer wird, kommen die Feldlerchen dort an."
Dann sind die Männchen wieder zu hören, wenn sie im Steigflug aus voller Kehle singen, um Weibchen und Rivalen zu beeindrucken. Ob sie auch genügend Eindruck auf die Verantwortlichen in Essen und Mülheim machen, muss sich erst noch zeigen. 

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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