200 Meter langer Zaun schützt Amphibien am Schuirweg

Am Oberschuirshof hindert der Zaun die Amphibien am Überqueren der Straße. Zweimal täglich sammeln Naturschützer die Tiere ein und bringen sie zum Tümpel, in dem sie laichen. | Foto: Kruda, Nabu Ruhr
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  • Am Oberschuirshof hindert der Zaun die Amphibien am Überqueren der Straße. Zweimal täglich sammeln Naturschützer die Tiere ein und bringen sie zum Tümpel, in dem sie laichen.
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Die beiden Kältewellen der letzten Wochen haben die Amphibienwanderung ausgebremst. Doch Temperaturen im zweistelligen Plusbereich sowie feuchte Witterung sorgen für den Start der Tiere. Damit sie auf dem Weg zu ihren Laichgewässern nicht unters Auto kommen, waren Ehrenamtler der Amphibien-AG des NABU Ruhr aktiv und errichteten Schutzzäune.

So geschehen in Höhe des Oberschuirshofes am Schuirweg. "Dank der vielen Helfer war der 200 Meter lange Zaun innerhalb von zwei Stunden fertig", bilanzieren die Organisatoren.
Die Naturschützer wissen aus Erfahrung: Vor allem zahlreiche Erdkröten und Grasfrösche machen sich in jenem Bereich alljährlich auf den Weg zum Tümpel neben dem Bauernhof.
Die ersten nach dem Aufbau gefundenen Tiere waren allerdings zwei Teichmolche. Außerdem kommen am Schuirweg Bergmolche vor, die ebenfalls in dem hofnahen Gewässer ihre Eier ablegen. Der niedrige grüne Amphibienzaun, der täglich zweimal von freiwilligen Helfern kontrolliert wird, bietet seit bereits sieben Jahren Schutz vor dem Tod auf dem stark befahrenen Schuirweg.

Zweimal täglich wird kontrolliert

Übrigens setzen sich Kröten und andere beim Überqueren der Straße nicht nur der Gefahr aus, unter die Räder zum geraten. Ebenso gefährlich ist der Strömungsdruck, dem sie ausgesetzt sind, wenn das Auto über sie hinweg fährt.
Eine andere Gefahr lässt sich leider nicht per Zaun abwehren: Der Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal), der im letzten Jahr auch in Essen nachgewiesen wurde (der Stadtspiegel berichtete). Er ist für Menschen ungefährlich, für Schwanzlurche (Molche und Salamander) aber tödlich. Frösche und Kröten erkranken nicht, übertragen den Pilz allerdings auf die Schwanzlurche.

Strömungsdruck ist auch eine Gefahr

Wegen der Übertragungsgefahr war überlegt worden, die Exkursionen in Schuir und Heisingen, welche die Amphibien-AG anbietet, abzusagen. Nach fachkundiger Beratung hat sich der NABU jedoch entschieden, sie stattfinden zu lassen, um Interessierte zu informieren.
Wichtig ist vor allem, die mögliche Infektion nicht von einem auf ein anderes Gebiet zu übertragen, weshalb die Amphibienschützer besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und etwa ihre Gummistiefel und Sammeleimer vollständig trocknen lassen oder mit heißem Wasser (über 60 Grad Celsius) gründlich vor dem nächsten Einsatz abspülen.
Weitere Informationen gibt es auf www.nabu.de/ 200 Meter Zaun wurden in zwei Stunden aufgestellt.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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