Nerven liegen blank
Oma weint, Tantchen klettert aus dem Fenster
Die täglichen Nachrichten aus den Medien, lassen auch bei unseren alten Angehörigen, alte Erinnerungen wieder aufleben.
Sie befinden sich jetzt wieder im Krieg!
Teilweise leiden sie an Demenz. Aber die alten Bilder der Kindheit kommen wieder hoch.
Bei einem Besuch im Pflegeheim erzählt Tantchen, dass es in der Nacht wieder Bombenangriffe gab.
Sie mussten sich wieder auf den ca. 5 Km langen Weg, zu den Schutzräumen machen.
Diese lagen wie ich nun erfahren habe, im Löwental in Werden.
In der noch sichtbaren Felswand.
Das wusste ich bis jetzt auch nicht.
Der Bombendonner war schrecklich.
Man betete im Schutzraum und flehte wann hört es endlich auf.
Die Mütter hielten ihre Kinder dicht an ihrem Körper. Wenn es einen Bombentreffer geben sollte, sollte die Familie auch zusammen bleiben. Man wollte, den Kindern eine ungewisse Zukunft ersparen. Die Ehemänner waren noch im Krieg, ihr Schicksal ungewiss.
Nun wurde mir erzählt,
dass Tantchen in der Nacht aus dem Fenster klettern wollte.
Es gab wieder einen Bombenangriff und sie wollte sich im Schutzraum in Sicherheit bringen.
So findet Putins Krieg auch bei uns wieder seine Opfer. Selbst wenn man über die Jahre fast alles vergessen hat, sind die Erinnerungen auf einmal wieder da. Unvorstellbar was die Leute in der Ukraine jetzt erleben müssen.
Eine Frage stellt sich mir in der heutigen Zeit doch, wo sind unsere Zivilschutzräume?
Als Schlusssatz noch mal von Tantchen:
Wann hört das endlich auf!?
Autor:Thomas Umbehaue aus Essen-Süd | |
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