Nichts mehr zum Anziehen für die Kälte

Kälte ist man ja einfach nicht mehr gewöhnt. Entsprechend ratlos stand ich vor dem Kleiderschrank, als die Morgentemperatur plötzlich einstellig war. Was zieht man an?

Der Wechsel war so radikal, dass ich zum dicken Rollkragenpulli griff. Was sich nach einem heißen Tee dann doch etwas übertrieben anfühlte. Also etwas Dünneres, aber Langärmeliges mit Schal plus Jacke, so dass man später gegebenenfalls eine Schicht ablegen kann.
Ein Blick durchs offene Fenster ließ mich schaudern. Nicht wegen der Nebelwand über der Ruhr, die zeigte, dass das Wasser wärmer war als die Luft, sondern wegen einer Nachbarin. Indem sah sie mich auch und rief mir zu: "Ich glaube, ich sollte etwas Wärmeres anziehen." Ich stimmte zu, sie kehrte um.

Wenig später stieg sie dann tatsächlich ins Auto und fuhr los. Sie hatte die Spaghettiträger durch kurze Ärmel ersetzt. Das Thermometer zeigte 8 Grad.
Manche Frauen sind echt zu beneiden.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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