Glosse
Wahlplakate im Tief

Man weiß ja, dass eine Wahl naht, aber die ersten Plakate überraschen einen dann doch. Und so blicke ich plötzlich einem Politiker ins Auge, als ich an der Ampel stoppen muss. Ich sitze im Auto, der Typ ist mit mir auf Augenhöhe, was bedeutet: entschieden zu tief.

Das messe ich nicht in Wählerstimmen, sondern in Zentimetern, denn das Plakat befindet sich in einem Bereich, wo es einen Fußgänger zu Fall bringen kann. Zumal hinter der Kurve.
Wenige Meter weiter wird die kleine Partei von einer Großen überragt, aber nur knapp. Deren Kandidat haut jedem Radfahrer, der nicht geistesgegenwärtig einen Haken schlägt, voll ins Gesicht.
Weil mit Sicherheit keine Absicht dahinter steckt, wurden wohl die Kabelbinder nicht fest genug gezurrt. So kann man sogar Regierungsparteien ins Rutschen bringen, wie derzeit an diversen Straßen zu sehen ist.
Das ist nicht nur unfallträchtig, sondern könnte sogar als schlechtes Omen gewertet werden.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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