Theater und Philharmonie Essen (TUP) setzt auf Kooperation

Szene aus "dem Werther". | Foto: Matthias Jung
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„Nach 16 Jahren Richard Wagner ist es Zeit für eine andere Farbe“, ist sich Hein Mulders in seiner zweiten Spielzeit als Intendant des Aalto Musiktheaters und der Essener Philharmoniker sicher, und natürlich weiß er auch, welche Farbe es musikalisch werden soll: Mozart. Ab sofort will man bei der TUP zudem verstärkt auf eine Vernetzung der Sparten setzen.

„Generell macht eine Kooperation viele Produktionen auch erst bezahlbar“, weiß Mulders. Die Auslastung der Häuser spielt in Zeiten der Etatknappheit eine große Rolle. Natürlich soll dies nicht auf Kosten der Qualität gehen, und so ist die Planung jeder neuen Spielzeit auch immer ein Spagat:
Fünf Opernpremieren stehen für 2014/ 2015 an: Den Anfang macht Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ am 4. Oktober. Als zweite Neuproduktion schließt sich dann am 29. November Mozarts Choroper „Idomeneo“ unter der Regie von Francisco Negrin an. Aalto Chefdramaturg Dr. Alexander Meier-Dörzenbach verweist auf ein Motto, das alle Projekte eint: Entscheidungen. So muss Manon die ihre zwischen Liebe und Geld treffen.

Jede Spielzeit ist planerisch erneut wieder ein Spagat

Ligetis „Le Grand Macabre“ wird für die neue Spielzeit als eine der wichtigsten Musiktheater-Kompositionen der vergangenen 50 Jahre angekündigt und feiert am 14. Februar 2015 Premiere: „Ein Meilenstein aus dem 20. Jahrhundert“, kommentiert Hein Mulders.
Richard Strauss‘ „Die schweigsame Frau“ fehlte bislang im Essener Strauss-Reigen und wird nun als vierte Premiere am 14. März des kommenden Jahres nachgeholt. Das Schlusslicht des Neuproduktionsreigens bildet dann am 23. Mai Antonín Dvořáks Märchenoper Rusalka in einer Inszenierung von ­Lotte de Beer.
Ganz im Zeichen des Vernetzungsgedankens steht dann George Benjamins zeitgenössische Kammeroper „Into the Little Hill“, die im Zeichen des Festivals für Neue Musik „NOW!“ von der Philharmonie Essen gemeinsam mit den Essener Philharmonikern, dem Aalto Musiktheater, dem Schauspiel Essen und der Casa des Schauspiels insgesamt viermal aufgeführt werden soll. Die Premiere ist hier für den 1. November 2014 geplant.
Zusätzliche 14 Wiederaufnahmen runden das Spielplanangebot der kommenden Saison ab.
Generalmusikdirektor Tomàs Netopil will in der kommenden Spielzeit versuchen, auch jungen Familien den Weg in die Konzerte zu eröffnen. Unter elf Sinfoniekonzerten, die auf dem Spielplan stehen, befindet sich auch ein amerikanisches mit Werken von George Gershwin, Leonard Bernstein, Samuel Barber und Aaron Copland.
Mehr Beteiligung des Orchesters wird zudem im Bereich Kinder- und Jugendtheater stattfinden. „Peter und der Wolf“ ist und bleibt ein Klassiker. Bald wird auch eine Broschüre zum Thema „TUP macht Schule“ erhältlich sein.
Im sogenannten Extra-Programm werden die einzelnen Aufführungen und Konzerte von Matineen und Soireen begleitet. In der Plauderstunde „It‘s teatime“ unterhalten sich Miss Betterknower und Fräulein Vorlaut regelmäßig mit Gästen über das aktuelle Programm. Hier gilt einmal mehr: Theater ist nicht immer eine steife Veranstaltung: Es darf auch gelacht werden.
Und wer es sich jetzt schon in den Kalender eintragen möchte: Der nächste Tag der offenen Tür am Aalto ist für den 24. August geplant und soll ein Spektakel werden.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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