Mrs. Spero und die Wonder Women – Ferienakademie für Kinder im Folkwang Museum
Superheldinnen zum Anfassen
Welche Abenteuer „Cat Girl“, „Flying Girl“ und die anderen Superheldinnen und –helden wohl noch alles erleben? Die spannenden Geschichten gibt es am Ende der Ferienakademie im selbst erstellten Comic zu sehen.
Im Werkraum des Folkwang Museums geht es zu wie in einem Taubenschlag. Welche Superheldin hat welche Fähigkeiten? Kann sie fliegen, klettern oder sogar mit ihrem Blick alles einschmelzen? Ist sie mehr Katze oder ägyptische Göttin? In der Ferienakademie gibt es Kunst zum Anfassen. „Dieses Mal geht es um das Thema Comic-Figuren und Comic-Erzählungen“, berichtet Annika Schank aus dem Bereich Bildung und Vermittlung am Folkwang Museum.
Das Thema ist angelehnt an die laufende Ausstellung der US-Amerikanerin Nancy Spero. Die politisch aktive und feministische Künstlerin gilt als eher unbekannt und hatte in den 70er Jahren große Schwierigkeiten, überhaupt als Frau in der Kunstszene Fuß zu fassen. In dieser Zeit entschied sie sich auch dazu, nur noch Frauen in ihren Kunstwerken abzubilden. Dabei hatte die Künstlerin eine Vorliebe für starke, weibliche Rollen aus verschiedenen Epochen – meist aus der Mythologie.
„Auch dieses Thema ist natürlich mit in die Ferienakademie eingeflossen“, erläutert Annika Schank. „Mit dem Titel der Ferienakademie ‚Mrs. Spero und die Wonder Women‘ geht es natürlich auch um Superheldinnen. Wir wollten schauen, welche Superkräfte die Heldinnen haben können.“ Natürlich waren auch Superhelden erlaubt, wenn auch stark in der Unterzahl. „Wir hatten dieses Mal überwiegend Anmeldungen von Mädchen“, so Schank.
Die Kinder in der Akademie arbeiten im gleichen Stil wie Spero, die aus ihren wiederkehrenden Figuren Holzstempel anfertigte. Als Inspirationen dienten ihr nicht nur andere Künstler wie Picasso, sondern auch Bildnisse alter Göttinen oder sogar Dessouswerbung. Ihre Werke erstellte sie meist auf langen Papierbahnen, die Spero mit Textausschnitten versah, bemalte oder beklebte und mit ihren Stempeln bedruckte. „Eine einfache Bildsprache - nicht elitär, sondern sehr direkt und politisch wirksam“, weiß Annika Schank.
Auch der Werkraum füllt sich langsam mit Stempeln aller Art – viele fantasievolle Wesen aus Moosgummi warten auf ihren Einsatz. Dabei gibt es keine kreativen Grenzen und ein unerschöpfliches Repertoire an gestalterischen Möglichkeiten – malen, zeichnen, drucken, kopieren, stempeln und vieles mehr. Zum Ende der Akademie entsteht ein bildhaftes Buch über die spannenden Abenteuer der Superheldinnen, das jeder der kleinen Künstler mit nach Hause nehmen kann.
Weitere Kreativangebote am Folkwang Museum:
Jeden Samstag finden die Workshops „Bildschöner Samstag“ passend zu den Sammlungen und Wechselausstellungen statt. Es wird gemalt, gezeichnet, gedruckt und mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet.
Am Sonntag stehen bei der Veranstaltung „Kinder Sprechen über Kunst“ Kinderführungen mit verschiedenen Aktionen – zum Beispiel Rätsel oder Puzzlespiele – auf dem Programm.
Auch der nächste Termin für die Ferienakademie steht schon fest: Vom 22. bis zum 24. Oktober dreht sich bei der Akademie zur Ausstellung „I was a robot“ alles um Roboter und Maschinen. Sogar ein eigenen Roboter wird gebaut.
Autor:Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck |
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