Stickprojekt auf der Creativa in Dortmund

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Wer das Stickprojekt der Deutsch Afghanischen Initiative DAI noch nicht kennt, sollte sich bei einem Besuch auf der Creativa, Europas größter Messe für kreatives Gestalten in der Halle 4 Gang 4 Stand 44 von diesen kleinen Kostbarkeiten begeistern lassen

Sticken ist ein traditionelles Kunsthandwerk in Afghanistans, das in den langen Kriegsjahren vernachlässigt und fast in Vergessenheit geraten war. Mit dem Stickprojekt in Laghmani, soll an diese Tradition angeknüpft werden Ziel des Stickprojektes ist es, den mittlerweile über 200 Frauen zu vermitteln, dass sie mit der Fähigkeit, sticken zu können, etwas Wertvolles beherrschen, dass sie eine Wertschätzung erleben, die das Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten stärkt. Nicht unwesentlich ist, dass sie durch den Verkauf ihrer Stickarbeiten – die Frauen bekommen von der DAI für ihre Quadrate einen vereinbarten Preis – die finanzielle Lage ihrer Familien wesentlich verbessern.

Die Frauen und Mädchen sticken mehrere Stunden an einem 8 x 8 cm großen Quadrat dessen Muster sie selbst entworfen und dessen Motive sie frei gewählt haben. Im Laufe der Jahre ist eine deutliche Ausweitung der Motive und eine Entwicklung in der Gestaltungsfähigkeit zu beobachten. Dominierten anfangs ornamentale und Blumenmotive, so finden sich heute oft kleine Szenen, Landschaften, Tiere, Personen, auch Schriftmotive in ihren Arbeiten.

Die Quadrate sind in sich abgeschlossen und für sich gesehen schon kleine Kunstwerke. Dennoch erfahren sie erst in Europa ihre künstlerische und kunsthandwerkliche Komplettierung. Sie werden in Deutschland und vielen europäischen Ländern verkauft und finden Raum in Patchworkarbeiten und großen und kleinen textilen Wandobjekten, als Applikation und Blickfang auf Accessoires
und Gebrauchsgegenständen bis hin zu Postkarten mit einem gestickten Gruß.
In diesen textilen Arbeiten setzen sich die europäischen Frauen nicht nur künstlerisch mit zwei Techniken auseinander sondern es entsteht ein Dialog zwischen zwei Kulturen

Zu sehen sind auch die Unikate des Ausstellungsprojektes „Aus der Küche: Gefäße, Behälter, Utensilien“

2013 gab es eine kühne Premiere. Zum erste Mal bekamen afghanische Stickerinnen die Möglichkeit auf Rohlinge zu sticken, die in Europa gestaltet wurden. Das Ausstellungsprojekt „Aus der Küche: Gefäße, Behälter, Utensilien“ bekam ein Thema, das für beide Kulturbereiche stehen konnte und so eine Verbindung von Europa nach Afghanistan schaffte.

Autor:

Anny & Heinz Pelzer aus Essen-Süd

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