Repercussion musizierte mit virtuellen Musikern
Philharmonie: Reise in die Zukunft
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- Sorgten die eine spannende musikalische Reise in die Zukunft: Die Musiker von Repercussion.
- Foto: Repercussion
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Eine Reise in die Zukunft, genauer: ins Jahr 2025, durften die Besucherinnen und Besucher der Konzertshow "Momentum" unternehmen, die in der Philharmonie Essen stattfand. Die Band Repercussion aus NRW gab sich die Ehre, getreu ihrem Motto "Kunst, die groovt".
Während Abba noch an ihrer Hologramm-Show bastelt, die Ende Mai erstmals in London über die Bühne gehen soll - und für die eigens ein eigenes Theater gebaut wird -, gab's in der Philharmonie Essen schon einmal einen Ausblick darauf, wie das Konzerterlebnis der Zukunft ausschauen könnte. In der Show "Momentum" standen echte und virtuelle Musikerinnen und Musiker gemeinsam auf der Bühne. Und auch die charmante Co-Moderatorin an diesem Abend stammte aus dem Reich der Avatare, sprich: war nur ein Hologramm.
Technikaffine Musikliebhaber, zugleich Fans von rasant gespieltem Schlagwerk und experimentierfreudigen Musikern kamen an diesem Abend, der als "Jugendkonzert" beworben wurde, voll auf ihre Kosten. Während die vier "echten" Musiker Simon Bernstein, Rafael Sars, Veith Kloeters und Johannes Wippermann live auf der Bühne standen, waren die Hologramme von weiteren Mitwirkenden, dabei ein vierköpfiges Streicher-Ensemble, vier Sänger und der "Mann am Klavier" nur virtuell zu erleben.
Dennoch war der Sound und das Zusammenspiel in der Show perfekt. Lediglich bei der Moderation war in Sachen künstlicher Intelligenz noch Luft nach oben. Denn: Die Moderatorin konnte an der einen oder anderen Stelle auf den Applaus des Publikums nun doch keine Rücksicht nehmen...
Möglich macht dieses gelungene Experiment eine speziell entwickelte Hologrammtechnik, ein riesiger Vorhang, mit Silberfäden veredelt und fast unsichtbar, der während der gesamten Show vor die gesamte Bühne gespannt wird. Das ist der Ort, auf dem die Avatare zum Leben erweckt werden. Für die Visuals verantwortlich zeichnet Stefan Walke.
Sollten virtuelle Künstlerinnen und Künstler interaktiver Teil eines Konzertes sein und das musikalische Geschehen während eines Live-Show mitgestalten? Müssen Musiker von Weltrang - siehe Abba - gar nicht mehr auf mühsame Tourneen gehen, um ihren Fans ganz nah zu sein? - Fragen, über die nach der Show "Momentum" diskutiert werden durfte. Ein spannender und sehr gelungener Schritt in die musikalische Zukunft war das Essener Gastspiel von Repercussion auf jeden Fall.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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