Hila Fahima begeistert mit Debüt als Lucia Ashton
Nur echt mit Glasharmonika

Debütiert in der Rolle der Lucia Ashton in der Oper "Lucia di Lammermoor" am Aalto-Theater: Hila Fahima, hier in einer Szene gemeinsam mit dem Opernchor des Aalto-Theaters. | Foto: Matthias Jung
  • Debütiert in der Rolle der Lucia Ashton in der Oper "Lucia di Lammermoor" am Aalto-Theater: Hila Fahima, hier in einer Szene gemeinsam mit dem Opernchor des Aalto-Theaters.
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Verfeindete Clans sind keine Erscheinung der jüngsten Jahre und tragische Liebesgeschichten schon einmal gar nicht. Auch Gaetano Donizetti wusste bereits 1835 in Neapel darüber zu berichten, als seine Oper "Lucia di Lammermoor" uraufgeführt wurde. Eine sehenswerte Neuauflage wird derzeit im Aalto-Theater serviert und steht dort noch bis Ende März einige Male auf dem Programm.

Einmal mehr kehrt Dietrich W. Hilsdorf für eine Regiearbeit nach Essen zurück - es ist bereits die 21. Inszenierung, für die er verantwortlich zeichnet. Und er darf dabei auf ein treues Opern-Publikum setzen, dass seine Produktionen zu schätzen weiß.
Das Ergebnis: Es kann sich sehen - und hören - lassen und gehört sicherlich zu den besten Opern-Inszenierungen, die in letzter Zeit auf der Aalto-Bühne zu erleben waren.
Johannes Leiacker (Bühne) und Gesine Völlm (Kostüme) sorgen für einen eher düsteren, aber einen der Handlung durchaus entsprechenden Blick aufs Geschehen. Zahlreiche Mitwirkende auf der Bühne, ein Opernchor, der auch schon mal hoch oben vom Rang einen Auftritt hat, lassen die "große Oper" nach langer Corona-Dürrezeit wieder aufleben.
Besonders Hila Fahima, die aus Israel stammt und in der Rolle der Lucia Ashton debütiert, sowie Aalto-Tenor Carlos Cardoso als Sir Edgardo begeistern mit ihrem kraftvollen Gesang und sind eine Top-Besetzung des tragischen Liebespaares, das nicht zueinander finden vermag, zumindest nicht auf dieser Welt.
Ein Höhepunkt der Inszenierung ist die "Wahnsinnsszene", perfekt von Hila Fahima gesungen, für die eine Glasharmonika, gespielt von Sascha Reckert, als Begleitinstrument zum Einsatz kommt - genau so, wie es Gaetano Donizetti auch für die ursprüngliche Fassung vorgehehen hatte.
Die musikalische Leitung der Inszenierung liegt in den Händen von Giuseppe Finzi, der am Aalto-Theater bereits des öfteren an gelungenen Opern-Inszenierungen beteiligt war.
Und darum geht's in diesem Höhepunkt des Belcanto-Gesangs: Die junge Lucia Ashton liebt Edgardo, den letzten Spross der mit den Ashtons verfeindeten Familie Ravenswood. Doch nicht nur diese schwelende Fehde lastet auf dem Glück, denn auch Lucias Bruder Enrico macht seine Schwester zum Spielball seiner ganz persönlichen Ziele. Um sich selbst zu sanieren, verheiratet er sie mit dem reichen Lord Arturo Bucklaw. Edgardo wirft ihr daraufhin den Verrat ihrer Liebe vor. Lucia zerbricht und verfällt dem Wahnsinn...
Rund drei Stunden dauert das Dramma tragico, das in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln zur Aufführung gelang.
Weitere Vorstellungen: 28. Januar; 9., 26. Februar; 4., 24. März 2022.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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