Ukrainisches Künstlerkollektiv stellt aus
Museum Folkwang zeigt Arbeiten von Asortymentna Kimnata
Das Museum Folkwang zeigt in der Reihe „6 ½ Wochen“ die Gruppenausstellung „What is depicted here?“ des ukrainischen Künstlerkollektivs Asortymentna Kimnata. Zu sehen sind die Werke von 15. September bis 30. Oktober, der Eintritt ist frei.
Die Arbeiten der 17 Künstler aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie und Video setzen sich inhaltlich mit den aktuellen Geschehnissen in der Ukraine auseinander und werden von einer immersiven Textinstallation begleitet. In der Auftaktveranstaltung „6:30 p.m.“, findet am Freitag, 16. September, ab 18.30 Uhr, ein Artist Talk mit den Künstlern statt.
Die Ausstellung „What is depicted here?“ dokumentiert die künstlerische Praxis des selbstorganisierten Künstlerkollektivs Asortymentna Kimnata aus dem westukrainischen Iwano Frankiwsk. Die Künstlerin und Kuratorin Lesia Khomenko gründete das Kollektiv zu Beginn des russischen Angriffskrieges. Es entstand ein Rückzugsort für Künstler, die aus umkämpften Gebieten fliehen mussten, jedoch in der Ukraine bleiben wollten. Aktuell sind 17 Künstler Teil des Kollektivs in Iwano Frankiwsk sowie an anderen Orten im Westen der Ukraine. Die raumgreifenden Arbeiten in der Präsentation reflektieren die aktuelle Kriegssituation sowie die Lebensumstände der Künstler. Die Ausstellung ist damit zugleich ein künstlerisches Statement und ein kollektives Zeichen des Widerstands.
Unterschiedliche Werke setzen sich mit Ukraine-Krieg auseinander
Die Arbeit „Untitled“ der Künstlerin und Modedesignerin Yaroslawa-Maria Khomenko zeigt ein aus verschiedenen Trikots zusammengesetztes textiles Objekt, das aus beschädigten Kleidungsstücken geschaffen wurde. Angesichts der Zerstörung des Krieges formuliert Khomenko damit die Forderung und Hoffnung, dass aus seinen Überresten eine neue Welt wiederaufgebaut wird.
Zhanna Kadyrovas und Denis Rubans aus Flussstein hergestellte Skulptur „Palyanytsia“ erinnert an ein geschnittenes Brot. Die Arbeit steht nicht nur für ein traditionelles ukrainisches Gebäck, sondern ist zugleich zu einem Zeichen geworden, das hilft, Freunde und Feinde voneinander zu unterscheiden: Russisch-sprachige Personen sprechen das Wort anders aus.
Lesia Khomenko „Untitled“ beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit vor allem mit unterschiedlichen Seh- und Darstellungsweisen des Krieges. Sie sammelt Fotos von Soldaten, deren Gesichter durch verschiedene Mittel digital unkenntlich gemacht wurden. Die Künstlerin überträgt die digitale Bildsprache der gefundenen Fotos in Malerei und stellt somit einen Bezug zur historischen Kriegsdarstellung her.
Zum Ausstellungsformat
Das Ausstellungsformat „6 ½ Wochen“ basiert auf kurzfristiger Planung und bietet jungen Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihre Werke im Museum Folkwang zu präsentieren. Es schafft Platz für künstlerische und kuratorische Experimente und ermöglicht den Besuchern, noch unbekannte Künstler aus unterschiedlichen Ländern zu entdecken.
Autor:Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd |
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