Beeindruckende und zugleich beklemmende Inszenierung des Schauspiel Essen
Monodrama „Der Reichsbürger“ in der Box

Das aktuell in der Box laufende Einpersonenstück „Der Reichsbürger“ beginnt mit der Frage an das Publikum, ob sie beweisen können, dass der Staat Deutschland existiert. Deutschland, so heißt es, würde selbstverständlich existieren, aber der Staat? Ist die BRD nicht vielmehr eine GmbH, und ihre Bürger vielmehr Aufpasser oder Angestellte? Der Reichsbürger Wilhelm S., gespielt von Stefan Diekmann, zweifelt an genau dieser Existenz, und versucht das aus ungefähr 70 Menschen bestehende Publikum auf seine Seite zu ziehen.

Durch die geringe Zuschauerzahl im kleinen Raum der Box ist in „Der Reichsbürger“ ein sehr publikumsnahes Schauspiel möglich, was den Zuschauer aktiv mitdenken und handeln lässt. So ist er zum Beispiel in der Lage, über gewisse Fragen per Handzeichen abzustimmen, oder mit dem Schauspieler zu interagieren.

Die zunehmende Zahl der Reichsbürger in Deutschland lässt das moderne Monodrama hoch aktuell werden, und die vielseitige, zum Nachdenken anregende Inszenierung macht das Stück unbedingt sehenswert.

Autor:

Josefine Marx aus Essen-Süd

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