Essener DJ will auf Folgen des Lockdowns aufmerksam machen
Mahnwache für Kunst und Kultur - "Alarmstufe Rot" im Kultursektor

Die Mahnwache vor dem Haupteingang des Grugaparks brachte viele Menschen dazu zu verweilen.  | Foto: D.F.
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  • Die Mahnwache vor dem Haupteingang des Grugaparks brachte viele Menschen dazu zu verweilen.
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"Wir haben Hygienekonzepte erdacht, Plexiglaswände aufgestellt und Listen geführt", betont der Essener DJ Dennis Hurwitz, "dass nun abermals Veranstaltungen nicht stattfinden dürfen und die Gastronomie geschlossen wird, steht für mich in keiner Relation", erklärt er, der als selbstständiger Künstler ganz besonders vom Lockdown getroffen ist.

Vor dem Haupteingang der Gruga - zwischen Konzerthalle und Messeeingang Ost - hat er sein DJ-Pult aufgebaut und den Arbeitsplatz leuchtend rot umrahmt. Für ihn ist "Alarmstufe Rot"!
Zwischen eher düsteren Klängen aus den Lautsprechern gemahnt er ins Mikro, dass man sich der Bedeutung von Kultur bewusst sein sollte. "Arts matter", steht mit Kreide geschrieben als Botschaft auf dem Boden und "Ein Leben ohne Kultur ist möglich, aber sinnlos".
Schnell sammelt sich Publikum auf dem Platz und lauscht den Elektro-Sounds. "Uns hat schon der Anfang der Pandamie hart getroffen", erinnert sich Hurwitz: "Zunächst war noch die Rede von Hilfen für die Branche, die auch ausgezahlt wurden." Schließlich müssen viele Künstler das Geld wieder zurückzahlen, weil es nur für ganz bestimmte Aufwendungen genutzt werden durfte.

"Ein Leben ohne Kultur ist möglich,
aber sinnlos"

"Heute lebe ich mit Existenzängsten", betont der DJ, auch bekannt als Den Ishu. Im Jojo-Effekt des Öffnens und wieder Schließens von Seiten der Politik sieht er eine große Gefahr. "Wir brauchen langfristige Konzepte", fordert er. "Kultur ist für mich ein Lebenselixier und dafür gehe ich auch auf die Straße."
Auf mitgebrachten Campingstühlen können die Mahnwachen-Besucher die Klänge genießen und die Seele baumeln lassen. Hurwitz will zeigen, dass Veranstaltungen dieser Art trotz Corona mit Abstand durchführbar sind - sofern man sichere Hygienekonzepte aufstellt. Seine Zuhörer stehen oder sitzen am Samstagabend jedenfalls mit ausreichend Abstand auf dem Gruga-Vorplatz.
„Wir, die Kunst- und auch die Gastroszene, brauchen nun die Solidarität der Menschen. Wir sind vom Aussterben bedroht. Wenn jetzt nicht adäquat gehandelt wird, dann werden die Folgen einen unwiderruflichen Schaden anrichten“, betont Hurwitz.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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