Luftgitarrenmeister gesucht
Essen bekommt einen deutschen Vorentscheid zur diesjährigen Luftgitarrenmeisterschaft (Samstag, 20. April, Grendplatz 2a, 20 Uhr). Zu verdanken ist dies Manni Schmidt aus Rellinghausen. Er kennt sich aus, spielte er doch E-Gitarre bei der Heavy Metal-Formation „Gravedigger“. Auf den Gesamt-Sieger der deutschen Meisterschaft wartet auch ein Startplatz zur Weltmeisterschaft im finnischen Oulu.
Der Stadtspiegel stellte Manni Schmidt drei Fragen zum Event.
1.Du hast eine der Veranstaltungen nach Essen geholt. Wie ist es dazu gekommen?
Der Veranstalter der Deutschen Meisterschaft in Koblenz ist ein guter Freund von mir. Als entschieden wurde, dass es bundesweit Vorausscheidungen geben sollte, hat er mich gefragt, ob ich eine geeignete Location im Ruhrgebiet kennen würde, in der man den NRW Vorentscheid veranstalten könne. Mir ist spontan die Freak Show in Essen Steele eingefallen, weil Ela und Benny mit ihrem Laden ein sehr gemischtes und verrücktes Publikum ansprechen. Das Ambiente, die Größe, die Lage - alles passt wunderbar!“
2.Kannst Du selbst auch gut Luftgitarre spielen?
Ich habe tatsächlich auf einer meiner Tourneen mal an so einer Veranstaltung „außer Konkurrenz“, weil ich ja „Gitarren-Profi“ bin, teilgenommen. Da ich mit einem befreundeten Schlagzeuger im Duo aufgetreten bin und er mich auch auf die Schultern genommen hat, hätten wir bestimmt auch große Chancen auf einen der vorderen Plätze gehabt. Aber ich glaube, ich gehe da etwas zu technisch ran und achte nicht so auf die Choreographie.
3.Auf was wird bei den Performances geachtet? Was unterscheidet einen schlechten Luftgitarrenspieler von einem Meister?
„Doch die wahren Luftgitarristen spielen um nichts geringeres als den Weltfrieden“, so steht es zumindest in den Statuten der Air Guitar World Championships. Oder um es mit den Worten Brian Mays zu sagen: „Mit einer Luftgitarre in der Hand kann man keine Waffe halten!“
Alle Teilnehmer bei der Deutschen Meisterschaft haben jeweils 60 Sekunden, um einen Pflichtsong und ein selbst gewähltes Kür-Stück darzubieten. Eine Begleitband, real oder aus Luft, ist verboten, ein Luft-Roadie hingegen erlaubt. Bewertet wird das Ganze durch eine fünfköpfige Jury, gemäß der Richtlinien der German Air Guitar Federation nach folgenden Gesichtspunkten:
Originalität der Leistung
Ausdrucksfähigkeit hinsichtlich der musikalischen Botschaft, Charisma, technische Fähigkeiten, künstlerischer Gesamteindruck, Luftigkeitstauglichkeit oder Airness: “Die besondere Gabe, die bloße Imitation zu transzendieren und das Luftgitarrenspielen zu einer eigenständigen Kunstform zu erheben.“
Ich denke, ein Luftgitarrenmeister vereint die Spieltechnik der Gitarre mit dem persönlichen Ausdruck der Gefühle für die Musik.
Bei der Zusammensetzung der Jury habe ich darauf geachtet, dass nicht nur Gitarristen dabei sind. Die Jury besteht aus Andy Brings (Ex-Sodom, Ex-Traceelords, jetzt Solo als Gitarrist und Sänger aktiv), der auch als Moderator durch den Abend führt. Außerdem mit dabei ist Jen Majura, Gitarristin der Black Thunder Ladies, auch bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit Rage und T.M. Stevens. Christian Krumm, Professor und Buchautor (Kumpels in Kutten, Century Media) und Carol Kavannagh, Mitarbeiterin des Labels „Cargo Records“.
Wer mitmachen möchte, kann sich spontan am Abend oder unter lautenzupfer@gmx.de melden.
Autor:Michael Hoch aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.