Zu Besuch in den Rüttenscheider Ateliers von Doro Ostgathe und Andreas Titzrath
Kunst auf der Spur - An diesem Wochenende im Essener Süden

Mit Manni und Friedel ist Doro Ostgathe viel unterwegs und sammelt Motive für ihre Bilder. | Foto: Ostgathe
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  • Mit Manni und Friedel ist Doro Ostgathe viel unterwegs und sammelt Motive für ihre Bilder.
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Doro Ostgathes Illustrationen sind bunt, wild und kreativ. Sie zeichnet, was ihr im alltäglichen Leben begegnet. So entstehen waschechte Ruhrpottbilder, gerne auch als Collage. Andreas Titzrath verarbeitet in seiner Kunst ebenfalls das, was ihn im Leben bewegt, er hat im Laufe der Zeit vor allem Gefallen am kleinen Format und an Charakterköpfen gefunden.

Doro Ostgathe und auch Andreas Titzrath öffnen anlässlich der 22. KunstSpur am kommenden Wochenende, 19. und 20. September, ihre Ateliers. Dann dürfen Besucher ihnen mit Abstand auf die Pelle rücken und in der Brassert- bzw. der Renatastraße über die Schulter schauen.
Vor 20 Jahren - ganz zu Anfang des Formates "KunstSpur" - war Doro Ostgathe schon einmal dabei. Jetzt freut sie sich erneut auf Begegnungen mit Menschen, die an Kunst und ihren Machern interessiert sind.
Sie ist immer neugierig auf das, was das Leben tagtäglich bereit hält. Aktuell hat sie die Welt der Essener Straßennamen für sich entdeckt. Mit der Zornigen Ameise fing alles an. Mit Zeichenstift und Phantasie schöpft Doro Ostgathe aus dem Vollen - und das wütende Insekt ist geboren. Einmal auf der richtigen Spur ergeben sich weitere Motive wie von selbst und das Essener Straßenverzeichnis wird zum nie versiegenden Quell künstlerischer Inspiration: Hexentaufe, Katzenbruchstraße, Fliegenbusch. Und auch Stadtteilnamen sind nicht vor ihr sicher. Aus Kupferdreh wird Kuh Pferd Reh und in Heisingen schunkeln - man ahnt es schon - zwei Fische, ganz in Musik vereint.
Doch anlässlich der KunstSpur gibt es in Ostgathes Atelier an der Brassertstraße 49 auch illustrierte Gedichte zu entdecken: Kästner, Ringelnatz und passende Motive dazu. "Seit ich elektronisch zeichnen kann, liebe ich die wilde Mischung", betont Doro Ostgathe, die auf jedem Spaziergang die Kamera bereit hält, um geeignete Hintergründe - Graffitis und Co - für ihre Werke dingfest zu machen. Dem IPad sei Dank entstehen so lebendige Collagen, die widerspiegeln, was die Künstlerin erlebt.
Andreas Titzrath ist von Anfang an bei der KunstSpur dabei. Sein Atelier an der Renatastraße 4 ist randvoll mit Staffeleien, Bildern, Farben und Pinseln. Er freut sich auf viele persönliche Eindrücke, die ihm Besucher zu seinen Bildern mitteilen. Und auf den Besuch von Freunden, die er lange nicht mehr gesehen hat. Auf der KunstSpur rechnet er mit ebenso individuellen Typen und Charakteren, wie er sie auch in seinen Bildern darstellt: "Ich freue mich auf eine bunte Mischung an Besuchern!"

KunstSpur am 19. und 20. September

Immer wieder kommt Andreas Titzrath in der Kunst zu seinem Lieblingsmotiv, den Köpfen im eher kleineren Format zurück. In Öl oder Acryl auf Holz oder Karton entwickeln sie beim Betrachten ein Eigenleben und lassen viel Spielraum für Interpretationen. Anfang der 90er Jahre entstanden die ersten Bilder dieser Reihe. Die Könige stellen den Menschen als Krone der Schöpfung dar und verweisen auf die Hybris, die damit verbunden ist. Heute bestimmen aber nicht mehr nur Könige, sondern Figuren ganz unterschiedlicher Art und Couleur das Werk von Andreas Titzrath. Ob Perlendame, Minnesänger, Sugardaddy oder Queen of Calypso. Einigen hat er sogar kurze Texte zugeordnet und damit ein Eigenleben gegeben. Andere spiegeln Gefühle und Stimmungen wieder: Angsthase, Spaßvogel, Mitleid oder auch Kellerkind. Auch Titzrath stellt erlebte Geschichten dar, wenn sich diese auch eher unbewusst in seine Figuren einschleichen. Und auch er hat im Alltag stets die Kunst im Blick: "Aus Holland habe ich mir Teile von alten Bohlen eines Strandcafés mitgebracht", berichtet er. Bemalt erzählen sie durch ihre Maserung dann eigene Geschichten. Auf der KunstSpur sind Titzraths Bilder in einer Art Choreographie zu erleben. Und vielleicht lüftet sich vor Ort auch das Geheimnis der Perlenfrau.
Vom Kulturbüro gab es in Zeiten von Corona vorab einen Hygiene-Leitfaden mit auf den Weg. Dass sich die Besucher in kleinen Räumen nicht drängeln, sollte aber selbstverständlich sein. Alle teilnehmenden Kreativen der vom Kulturamt organisierten KunstSpur sind in einem Flyer mit Adressen und Öffnungszeiten ihrer Ateliers sowie den Verkehrsverbindungen dorthin ab Hauptbahnhof aufgeführt. Die Ateliers im Essener Süden öffnen am 19. und 20.9. jeweils von 15 bis 19 Uhr. Infos sowie Flyer zum Download sind auf www.essen.de/kunstspur erhältlich.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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