Kinotipp: "The Artist"- Ohne ein Wort

Jean Dujardin und Berenice Bejo spielen überzeugend. Foto: Filmverleih
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  • Jean Dujardin und Berenice Bejo spielen überzeugend. Foto: Filmverleih
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Wie viel kann man sagen ohne ein Wort auszusprechen?

Ich nehme Sie mit auf eine Zeitreise in die Zeit der „Motion Pictures“, der Kinderstube des heutigen Kinos, wo die technischen Möglichkeiten noch deutliche Grenzen setzten und viele Erfindungen noch nicht gemacht wurden. Das Jahr 1927, Hollywoodland. „The Artist“ – die große emotionale Schaukel des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius. Ein Stummfilm aus 2011 – nominiert für den Oscar in zehn Kategorien.
Was kann man sagen ohne ein Wort auszusprechen? Alles, was man will und vielleicht ein bisschen mehr. Der Erfolg, die Freude, der Zufall, die Neigung, die Sehnsucht, der Stolz, die Tragödie und die Liebe sind in Emotionen und Augenblicke gefasst. Alles bekommt eine zusätzliche Bedeutung; wirkt schärfer und direkter.
Was erzählt uns die Geschichte? Alles dreht sich um das Kino und die Menschen, die das Kino machen. Um den Zeitwandel und die zeitbeständigen Werte wie Freundschaft und Liebe.
Er, George Valentin (Jean Dujardin), ein James Bond, ein Komiker und ein Herzensbrecher - the Artist. Der zelebrierte Schauspieler des Stummfilm-Kinos. Er ist begabt und begehrt, er marschiert von einem Erfolg zum anderen und er entdeckt sie. Sie, Peppy Miller (Bérénice Bejo), eine talentierte und gewagte Schauspielerin, ein werdender und gefeierter Star der „Talkies“- der neuen Kino Epoche des Tonfilms. Sie verliebt sich in George Valentin, wie unzählige andere Frauen. Sie wird zur erfolgreichen Schauspielerin, um mit ihm auf Augenhöhe zu stehen. Und sie als Einzige bewahrt ihre Liebe zu Ihm in den Zeiten seines Niedergangs und des eigenen Erfolges.
Zwei Kinoepochen prallen aufeinander. Sie biegen die Moral und fordern Opfer. Sie vernichten Erfolge und zertrümmern Idole. Das alte Stummfilm-Kino ist aus, das Publikum verlangt das Neue. Die Helden von gestern werden vergessen, nicht mehr gebraucht. Wie ist es am Ende des eigenen Erfolgs zu stehen? Wie geht man damit um? Wie findet man sich wieder und was kann einen vor dem Abgrund bewahren?
Das alles zeigt uns der Regisseur Michel Hazanavicius im perfekten Schauspiel von Lichtern und Schatten, in den Höhepunkten der musikalischen Begleitung, aber vor Allem in der unglaublichen Ausdruckstärke des Stummfilmkinos.

Die Zeitreise dauert ca. 100 min und läuft in Essen Filmtheater „Eulenspiegel“, Telefon 0201/27 55 55.

Autor:

Lidiya Shemotyuk aus Essen-Süd

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