Halbachhammer
Der Halbachhammer wurde 1936 durch Gustav Krupp von Bohlen und Halbach als Kulturdenkmal der Stadt Essen übereignet. Ursprünglich in Weidenau an der Sieg beheimatet, liegt das Denkmal heute im westlichen Teil des Waldparks, den Margarethe Krupp im Zusammenhang mit dem Bau der Margarethenhöhe als dauerhafte öffentliche Einrichtung anlegen ließ und der Stadt Essen als "Promenadenschenkung" zu Naherholungszwecken stiftete. Die im Siegerland um 1417 erstmals urkundlich als "Fickynhütte" erwähnte Anlage, die noch um 1820 zu den produktivsten ihrer Art zählte, wurde um 1900 stillgelegt. 1915 konnte Gustav Krupp von Bohlen und Halbach die ehemalige Hammerhütte erwerben. Er veranlasste ihre Überführung nach Essen, ließ sie erst 1935/36 im Nachtigallental betriebsfertig wiedererrichten und stiftete sie, nunmehr mit seinem Namen versehen der Stadt.
Als Denkmal verweist der Halbachhammer auf die vorindustrielle, auf der Grundlage von Wasserkraft und Holzkohle beruhenden Herstellung von Schmiedeeisen. Der Halbachhammer hatte als Hammerhütte die Aufgabe, aus kohlenstoffangereichertem spröden Roheisen durch einen erneuten Schmelzprozess ("frischen") schmiedbares Eisen zu machen. Das gefrischte Eisen wurde dann in einem unmittelbar nachfolgenden Arbeitsschritt unter dem Aufwerfhammer gleichmäßig verdichtet, von Schlackeneinflüssen befreit und zu einem "Halbfertigprodukt", dem sogenannten Stabeisen, ausgeschmiedet.
Die heutige Einrichtung besteht aus einem ursprünglich wasserkraftbetriebenen, schweren Aufwerfhammer in Gestalt einer massiven gebäudeausfüllenden Eichenholzkonstruktion. Der Hammeranlage gegenüber liegt die "Windanlage", die mittels zweier Blasebälge und einem Luftkessel urspünglich dem Frischherd, heute der Esse - die für die Feuerwehr notwendige Luft in einem kontinuierlichen Strom zuführt.
Regionalverband Ruhr
Autor:Ursula Hickmann aus Essen-Süd |
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