Schauspiel: "Showtime (ein enttäuschender Abend)"
Greifen nach den Sternen
Einen echten Premieren-Marathon gab's in den letzten Wochen am Schauspiel Essen: Nach den großen Inszenierungen „Doktormutter Faust“, "Der gute Mensch von Sezuan - Die Ware Liebe" und "Rausch" stand nun das Ein-Personen-Stück "Showtime (ein enttäuschender Abend)" mit Christopher Heisler auf dem Programm.
Ein schnelles Gesamturteil: Klein, aber fein. Denn: Die Showtime ist nach rund 75 Minuten schon wieder beendet, kommt ganz ohne spektakuläres Bühnenbild daher und hält auch sonst keine sonderlich großen Effekte bereit. Dennoch gelingt es dem neuen Grillo-Schauspieler Christopher Heisler, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Schlägt mal schräge Töne an, mal herausfordernde, mal nachdenkliche.
"Showtime (ein enttäuschender Abend)", Buch und Regie: Felix Krakau, macht Lust aufs Theater, blickt hinter die Fassaden des Lebens und ist eine echte Paraderolle für jeden Schauspieler oder jede Schauspielerin. Kann er oder sie doch zeigen, was es bedeutet, sich auf der Bühne zu präsentieren und ganz verschiedene Facetten seines Talents zu zeigen.
Christopher Heisler schlüpft völlig überzeugend in die Rolle des Universalschauspielers David: Immer im Einsatz, wenn irgendwo in Deutschland, Österreich oder der Schweiz eine Aufführung zu platzen droht. 50 klassische und 50 moderne Monologe und sogar ein paar Lieder hat er parat. Und will auf jeden Fall eines vermeiden: die Enttäuschung des Publikums.
Kann das gelingen? Gemeinsam mit dem Publikum stellt er sich dem Scheitern. Das vielleicht dann doch die größte Herausforderung des Lebens ist. Ob beim ersten Vorsprechen, beim Flug in den All oder anderen kaum lösbaren Missionen zwischen Essen und Lippstadt.
Weitere Vorstellungen: 14. Oktober; 3., 16. November
Die nächste Premiere: "Die große Wörterfabrik" am 21. Oktober (in der Casa - Theaterpassage)
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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