Gedenken an Flieger - Tafel an der Wienenbuschbrücke in Fulerum enthüllt
Am 13. Dezember 1944 wurden drei Soldaten der britischen Luftwaffe, nachdem sie mit dem Fallschirm aus britischen Lancaster-Bombern abgesprungen waren um sich zu retten, als Kriegsgefangene genommen und in Begleitung zweier Wehrmachtsangehöriger in Höhe der Wienenbuschbrücke von Zivilisten getötet. Eine Gedenktafel erinnert jetzt an das Geschehen.
"Viele von uns haben, Dank der späten Geburt, nichts von den schrecklichen Vorkommnissen des Krieges miterleben müssen", betont Bezirksbürgermeister Günther Persch anlässlich der Enthüllung der Gedenktafel. "Eine Gedenktafel wie diese hier auf der Brücke sollte uns Mahnung und Ansporn sein, sich für Völkerverständigung und ein friedvolles Miteinander einzusetzen. Demokratie und Frieden sind auch in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit", so Persch weiter.
Unter den Augen ihrer Bewacher wurden die Angehörigen der britischen Luftwaffe von Zivilisten erschossen. Anschließend wurden sie dann noch teilweise ihrer Kleidung beraubt.
Die Flieger hatten am Abend zuvor an einem schweren Angriff auf Essen teilgenommen, informiert die an der Wienenbuschbrücke aufgestellte Infotafel. Sie waren mit dem Fallschirm abgesprungen und als Kriegsgefangene unter Begleitung zweier Wehrmachtsangehöriger auf dem Weg zum Flugplatz Essen Mülheim. Schließlich wurden sie dann von Zivilisten über die Brückenbrüstung in den Bach geworfen und erschossen.
Drei der Täter wurden nach dem Krieg von britischen Militärgerichten zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Mahnung und Ansporn
Dr. Klaus Wisotzky, Leiter des Essener Stadtarchives, ist froh über die Aufstellung der Gedenktafel an der Wickenburg. "Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse der NS-Zeit haben in Essen Tradition. Es gibt viele Stolpersteine und Gedenktafeln, die in unserer Stadt daran erinnern." Angehörige der Opfer, die Familien Mawson und McQueeney, waren bei der Enthüllung der Tafel mit dabei.
Traugott Vitz sammelte die erforderlichen Spendenmittel, um die Tafel mit Genehmigung der BV aufstellen lassen zu können. Er interessierte sich für die Geschichte der beiden Flieger und wollte nicht, dass dies in Vergessenheit gerät. Er durchsuchte dazu diverse Unterlagen, die ihn auf die Spur der britischen Soldaten brachten. So kann man heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, wer diese bisher unbekannten Flieger waren.
In England soll bald ein Buch über ihre Geschichte veröffentlicht werden.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.