Mozart-Oper ist die erste Premiere der neuen Aalto-Spielzeit
Gärtnerin eröffnet den Reigen

Alle Sängerinnen und Sänger auf einen Blick - inmitten des gelungenen Bühnenbildes von Frank Philipp Schlößmann: Giulia Montanari (Sandrina), Dmitry Ivanchey (Belfiore), Sophia Brommer (Arminda), Alexandra Kadurina (Ramiro), Tobias Greenhalgh (Nardo), Christina Clark (Serpetta) und Richard Samek (Podestá) (von links). | Foto: Kirsten Nijhof
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  • Alle Sängerinnen und Sänger auf einen Blick - inmitten des gelungenen Bühnenbildes von Frank Philipp Schlößmann: Giulia Montanari (Sandrina), Dmitry Ivanchey (Belfiore), Sophia Brommer (Arminda), Alexandra Kadurina (Ramiro), Tobias Greenhalgh (Nardo), Christina Clark (Serpetta) und Richard Samek (Podestá) (von links).
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"La finta giardiniera", die "Gärtnerin aus Liebe", gilt als wegweisendes Jugendwerk von Wolfgang Amadeus Mozart, das nun als erste Premiere der neuen Spielzeit am Aalto-Theater aufgeführt wurde. Das Publikum bedankte sich mit großem Applaus und würdigte damit die gesanglichen Leistungen der sieben Sängerinnen und Sänger, die auch von Dramaturgin Svenja Gottsmann schon in ihrem Einführungsvortrag als herausragende Besetzung gelobt wurden - neben den Essener Philharmonikern unter der Leitung von Mozart-Liebhaber Tomáš Netopil.

Im jungen Alter von 18 Jahren machte sich Multitalent Mozart ans Werk, eine Oper für den Münchener Karneval zu komponieren. Die Uraufführung des rund dreistündigen Werkes fand dann 1775 im Beisein von Kurfürst Maximilian III. Joseph in München statt. Das Besondere: Mozart verbindet tragische und buffoneske, sprich: komische, Szenen miteinander. Das Ergebnis: ein ziemlich verworrenes Verwirrspiel mit reichlich Emotionen. Diese werden auch im Programmheft zur Oper unter der Rubrik "Barock für Dummies" gekonnt dargestellt.
Als Regisseur der Essener Aufführung zeichnet Ondřej Havelka aus Prag verantwortlich. In seiner Heimat ist er auch als Sänger und Bandleader seiner Swing-Formation „The Melody Makers“ bekannt, überzeugte zudem als Regisseur am Prager Nationaltheater. „La finta giardiniera“ ist seine - gelungene - Deutschland-Premiere, die Aufführung ist in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Für ein flott wechselndes Bühnenbild mit einigen ausgeklügelten Details und Effekten, die durchaus unterhaltsam sind und die Aufführung gekonnt auflockern, sorgt Bühnenbildner Frank Philipp Schlößmann, der schon sein Können bei den Bayreuther Festspielen oder großen Bühnen wie der New Yorker Met unter Beweis stellen durfte.
Die Handlung? Sie steht ein wenig unter dem Motto "Wer gehört nun eigentlich zu wem?". Der Überblick kann da schon ein wenig verloren gehen, doch am Ende geht's für alle doch gar nicht so schlecht aus.
Die Vorgeschichte: In einem Streit hat der Graf Belfiore seine Geliebte, die Gräfin Violante Onesti, mit einem Dolch verletzt. Er glaubt sogar, sie vielleicht getötet zu haben. Seit jenem Tag haben die beiden sich nicht mehr gesehen. Ein Jahr später: Gräfin Violante Onesti, die sich unter falschem Namen und niederem Stand auf der Suche nach ihrem ehemaligen Geliebten befindet, hat sich als Gärtnerin Sandrina verkleidet und am Hofe des Podestà anstellen lassen, weil sich Graf Belfiore in der Gegend aufhalten soll. Doch auch der Hausherr selbst hat ein Auge auf seine Gärtnerin geworfen...
In die Rollen des Abends schlüpfen: Richard Samek, Giulia Montanari, Dmitry Ivanchey, Sophia Brommer, Bettina Ranch, Christina Clark und Tobias Greenhalgh.
Auch ohne den Auftritt eines großen Opernchores oder weiterer Nebendarsteller kehrt mit „La finta giardiniera“ in Pandemie-Zeiten fast schon ein wenig Opern-Normalität ins Aalto-Theater zurück, auch wenn sich die Zuschauerinnen und Zuschauer auf ein 3G-Konzept einlassen müssen. Immerhin: Eine Maskenpflicht während der Aufführung gibt's derweil nicht.

Weitere Vorstellungen: 17., 21., 31. Oktober; 13., 21. November; 1., 22. Dezember 2021

Alle Sängerinnen und Sänger auf einen Blick - inmitten des gelungenen Bühnenbildes von Frank Philipp Schlößmann: Giulia Montanari (Sandrina), Dmitry Ivanchey (Belfiore), Sophia Brommer (Arminda), Alexandra Kadurina (Ramiro), Tobias Greenhalgh (Nardo), Christina Clark (Serpetta) und Richard Samek (Podestá) (von links). | Foto: Kirsten Nijhof
Ein verwirrendes Spiel, von links: Giulia Montanari (Sandrina), Christina Clark (Serpetta) und Dmitry Ivanchey (Belfiore). | Foto: Kirsten Nijhof
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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