Für 5 Euro kann jeder einem bedürftigen Kind einen Theaterbesuch schenken
Für viele Essener sind 5 Euro eine Summe, die sie nicht ärmer macht. Für andere ist es geradezu eine Menge Geld. Damit die einen den anderen helfen können, gibt es eine Benefiz-Aktion im Grillo, bei der man bedürftigen Kindern einen Theaterbesuch ermöglichen kann - für 5 Euro.
„Anton, das Mäusemusical“ - schon der Titel klingt nach dem klassischen, vorweihnachtlichen Theaterbesuch für Kinder. Normale Eintrittspreise sind jedoch für Kinder aus bedürftigen Familien unbezahlbar, weshalb sich die Verantwortlichen des Schauspiel Essen eine Aktion ausgedacht haben.
Karten für "Anton, das Mäusemusical"
Gemeinsam mit Sponsoren - Sparkasse Essen und Stadtwerke Essen AG - werden in dem Projekt mindestens 400 Plätze für Kinder und Jugendlichen aus Heimen oder auch Behindertenwerkstätten zur Verfügung gestellt. Ob es mehr werden, hängt davon ab, ob sich mehr Bürger finden, die für 5 Euro pro Karte Plätze erwerben.
Schauspielintendant Christian Tombeil ist da ganz optimistisch: „100 sind schon weg“, konnte er bei Vorstellung des Projektes verkünden. Die ersten 400 Karten gelten für die Vorstellung am 15 Dezember. Sollte der Bedarf größer sein, sollten also mehr Essener gespendet haben, sei man ganz flexibel, betont Tombeil, und werde weitere Termine ansetzen.
Bürger, die mitmachen wollen, können im TicketCenter der Theater und Philharmonie (II. Hagen 2 in der Innenstadt) Karten bezahlen, die sie nicht in die Hand bekommen, sondern über Mitarbeiter von Caritas und Diakonie an Kinder und Jugendliche verteilt werden. Doch auch Geldspenden direkt aufs Konto sind möglich (s. Infokasten).
Wer glaubt, sehr junge Menschen interessierten sich nicht sonderlich fürs Theater, den kann Tombeil eines Besseren belehren: „Ein Drittel unserer Zuschauer im Grillo sind zwischen drei und 18 Jahre alt.“
Sozialkartenfonds ist immer früh leer
Dass das eigentliche Interesse womöglich noch viel größer, nur eben nicht finanzierbar ist, deutet ein Blick auf den Sozialkartenfonds an, den es seit langem gibt und der generell für Bedürftige den Theaterbesuch ermöglicht. Die Nachfrage steigt in jedem Jahr, was dazu führt, dass der Fonds normalerweise schon im Februar ausgeschöpft ist - Monate vor Ende der Spielzeit
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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