Frank Turner: Entertainer von Berufs wegen

Seit dem Ende der Band „Million Dead“ im Jahr 2005 ist Frank Turner solo als Singer-Songwriter unterwegs. Foto: Thorsten Seiffert
  • Seit dem Ende der Band „Million Dead“ im Jahr 2005 ist Frank Turner solo als Singer-Songwriter unterwegs. Foto: Thorsten Seiffert
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Der britische Singer, Songwriter und Ex-Punkbandleader Frank Turner (geboren 1981 in Bahrain) hatte während seiner aktuellen Studioaufnahmen Zeit, dem Eventkompass Rede und Antwort zu stehen. Zwischen den komplizierten Aufnahmen des Drumsets fühlten wir ihm auf den Zahn.

Frank, du hast gerade eine große US-Tour absolviert, davor warst du Teil der olympischen Eröffnungsfeier in London. Kann es noch fetter werden? Was sind deine Zukunftspläne, wenn es darum geht, die Musikwelt zu übernehmen?
Frank Turner: „Diese Dinge haben die Erwartungen schon weit übertroffen, die ich hatte, als ich das Ganze gestartet habe. Ein Teil von mir denkt, dass das alles irgendwann zusammenbrechen muss, und ein anderer Teil von mir meint, dass es keine Grenzen gibt, angesichts dessen, was bisher passiert ist. Insgesamt will einfach nur immer wieder versuchen, mein Bestes zu geben, gute Songs zu schreiben und gute Shows zu spielen. Dann werden die Dinge schon ihren Weg finden.“

Beim Lesen deiner Texte hat man den Eindruck, dass du schon viel durchmachen musstest. Deine Songs machen sich gut als Medizin für die Seele des Zuhörers. Ist es leichter ein gutes Lied zu schreiben, wenn die Seele brennt?
„Ich glaube schon, ja. Ich meine, du musst bewegt sein, um zu schreiben, etwas zu singen - und es dann natürlich jede Nacht aufs Neue tun, wenn du auf Tour bist. “

Apropos Tour: Du spielst sowohl im Bandgefüge mit den Sleeping Souls als auch als Solo-Künstler. Wie verändern sich deine Songs in den beiden unterschiedlichen Konzepten?
„Es ist einfach jeweils etwas ganz anderes und ich mag das sehr. Die Möglichkeit zu haben zwischen diesen beiden Dingen hin- und herzureisen, aber dennoch die gleichen Lieder zu spielen, bedeutet, dass ich jedes Mal neue und verschiedene Ansätze bei meinen Songs herausfinden kann. Es hält mich frisch, hält die Songs für mich interessant. Mit der Band sind die Shows mehr durchgeplant, präziser, während ich solo oft nur irgendwas passieren lasse. Es ist eine gute Kombination.“

Beim Devilside-Festival in Oberhausen in diesem Jahr hast du zwischen all den Hard and Heavy Bands gespielt. Fühltest du dich unwohl in dieser Situation, vor Fans, die deine Songs nicht kennen, zu spielen?

„Überhaupt nicht. Ich halte mich für einen Entertainer von Berufs wegen und ich spiele einfach gerne Shows, egal für wen und egal wo.
Das Line-Up auf dem Devilside war ein wenig seltsam, aber am Ende des Tages sind Menschen einfach Menschen.
Mir ist es egal, für wen ich spiele, ich fühle mich auf der Bühne immer wohl. “

Du würdigst alte englischen Traditionen und spielst immer wieder Songs, die hunderte von Jahren alt sind. Wo liegt für dich die Schönheit in diesen Liedern?
„Ich mag das mittelalterliche Gefühl, das sie verströmen. Die Idee, Teil einer Tradition zu sein, von etwas, was wichtiger ist als eine Person, eine Lebenszeit. Einen Song zu singen, der zum ersten Mal vor über 500 Jahren aufgetaucht ist, ist ein tolles Gefühl.
Ich finde es wundervoll und es gibt einem einen ganz anderen Eindruck vom Leben und der Musik.“

(von Thorsten Seiffert)

Frank Turner kann man am 31. Januar 2013 live im Vorprogramm der, Dropkick Murphys in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf sehen. Karten sind im Vorverkauf erhältlich.

Autor:

Eventkompass .de aus Essen-Süd

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